Energiewende und Corona: Ausbau des Stromnetzes mit neuem Anreizmodell fördern!

Stromkollaps

Seit über 15 Jahren setze ich mich intensiv für Konzepte der dezentralen Digitalisierung ein. Nun kommt Dezentralisierung von allen Ecken auf uns zu. Treiber sind jedoch nicht die von mir angedachten Motive der digitalen Souveränität der Bürger, der Unabhängigkeit vom Verhalten Dritter oder der Reduzierung von IT-Schadens-Groß-Ereignissen, welche entstehen, wenn zentrale Plattformen angegriffen werden.

Vielmehr versteckt sich Dezentralisierung hinter neuen Begriffen wie Edge-Computing. Gründe für diese Dezentralisierung sind die Notwendigkeit kurzer Latenzzeiten und die geringe Zuverlässigkeit der Datenübertragung bei zeitkritischen Applikationen. Allzu oft sieht das Gesamtdesign für die Funktionsfähigkeit immer noch so aus, dass zentrale Plattformen die dezentralen Einheiten organisieren und steuern, der Ausfall der Cloud also auch den Ausfall der Programmierungen an den „Rändern“ bedeutet. Im Ergebnis werden die Angriffsmöglichkeiten vervielfacht und durch die dezentralen, aber zentral gemeldeten Vorfälle die Souveränität des Bürgers weiter eingeschränkt. Dieser wird im Zweifel über einen Angriff in seinem Haus gar nicht informiert.

Was da jetzt in zunehmender Geschwindigkeit alles auf uns zukommt, wurde auf der „Digital Transformation Week“ 2020 deutlich.

  • 30 Prozent der Arztbesuche sollen demnächst virtuell stattfinden, das Blut wird mit einer Smartphone-Erweiterung analysiert und an den Arzt übermittelt.
  • Alles was Mobilität kann, wird miteinander vernetzt. Wenn es regnet, wird das Sharing eines E-Scooter automatisch auf ein Auto umgebucht.
  • Der digitale Handel nimmt zu und erhöht zusätzlich die Herausforderungen der Mobilitätsvernetzung.
  • Jede Energie, wie Hitze, die zur Stromerzeugung genutzt werden kann, wird in den europäischen Stromnetzverbund integriert.
  • Gülle-Reduzierung und Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln werden durch genaue Dosierung je Pflanze und Zentimeter genaues Fahren der autonomen Traktoren erreicht.

Durch die Pandemie beschleunigt, steigt zudem die Vernetzung der Homeoffice-Arbeitsplätze rasant. Es gleicht einem Glücksspiel, ob der Ausbau der Datennetzinfrastruktur in der Geschwindigkeit der an sie gestellten zunehmenden Anforderungen gelingen wird. Während ein Teilausfall des Datennetzes meist zumindest für einige Stunden ohne große Folgen bleibt, ist der Ausfall des Stromnetzes wesentlich problemantischer. Einen Kollaps des Stromnetzes mit katastrophalen Folgen kann man schon durch eine einmalige gleichzeitige Ab- oder Anschaltung zu vieler Verbraucher erreichen. Für die Corona-Pandemie haben wir eine Infrastruktur mit Krankenhäusern und Ärzten. Für die vielen offenen Türen, die durch Edge-Computing entstehen, haben wir noch nicht einmal ein Konzept.

Der wesentliche Unterschied zu dem von mir vorgestellten Trusted WEB 4.0 Dezentralisierungs-Konzept besteht darin, dass Edge-Computing meist noch immer mit zentraler Überwachung verbindet und über zentrales Einspeisen gefixt wird. Jede zentrale Überwachung bietet nicht nur Herstellern, sondern auch Geheimdiensten und anderen offene Türen. Bei Trusted WEB 4.0 werden offene Türen weitgehend vermieden. Hersteller könnten wesentlich sicherer über unidirektionale „Fenster“ ein Monitoring betreiben.

Mein aktuelles Erlebnis zeigt, dass ich nicht dramatisiere und wo die Herausforderungen liegen. Unter http://blog.get-primus.net/energiewende-regierungsanreize-und-konzepte-kontraproduktiv/ habe ich bereits ausgeführt, dass ich eine Batterie für meine PV-Anlage angeschafft habe. Das Ergebnis hat meine  Befürchtungen verstärkt. Der Kollaps des Stromnetzes wird für mich immer wahrscheinlicher. Wie bereits erwähnt, musste der Wechselrichter eines bekannten europäischen Herstellers ausgetauscht werden, um eine Notstrom-Umschaltbox einbinden zu können. Die Batterie lief nur mit einer nicht genutzten Reserve von 20 Prozent, sonst schaltete sie sich permanent ab. Grundsätzlich war vereinbart, Updates über das Internet zu holen und auf einem Stick zu speichern. Dann sollte das Update über einen nicht mit dem Internet verbundenen Rechner auf den Wechselrichter aufgespielt werden. Mit diesem Verfahren war ich einverstanden. Die Wahrscheinlichkeit der Kompromittierung ist hierbei gering.

Leider bestand der Handwerker für vom Hersteller nicht nachvollziehbare Fehler später dann doch auf einem Monitoring und schaltete im Wechselrichter einen W-LAN Access-Point an. Es dauerte nur wenige Tage, bis es jeden Morgen für einige Sekunden einen Stromausfall gab. Lang genug, um das Raid-System unkontrolliert abzuschalten und einige Komponenten der Hausautomatisation auf Standardeinstellung zurückzusetzen. Der Wechselrichter zeigte keinen PV-Ertrag mehr an.

Solche Probleme können vorkommen. Nötig ist aber ein Konzept, welches Informationen zu Stromausfällen verlässlich weiterleitet, und zwar nicht nur an die Sicherheitsbehörden, sondern auch an die betroffenen Besitzer einer Anlage.

Da ich mir einen immer morgens, aber zu unterschiedlichen Zeiten (wohl abhängig von Stromertrag passend zu einem Schwellwert der PV-Anlage) auftretenden Stromausfall nicht mit dem Defekt eines Bauteils erklären kann, ist ein Cyber-Angriff zumindest nicht auszuschließen. (Dieser Artikel wurde veröffentlicht, bevor die Ursache der Stromausfälle beseitigt wurde. Ob der eigentliche Hintergrund ermittelt wird, ist zweifelhaft. Darauf kommt es aber in diesem Beitrag auch nicht an.)

Mein Handwerker schrieb mir nun sehr freundlich, mit dem Wechselrichter wären noch keine Probleme aufgetaucht. Er bot mir den Rückbau der Anlage an! Ich kann den Handwerker verstehen. Er hat von mir erst die Hälfte des Rechnungsbetrages bezahlt bekommen. Durch Corona gab es erhebliche Lieferverzögerungen, die sich sicher negativ auf seinen Umsatz ausgewirkt haben. Von mir bekommt er kein Geld mehr, solange die Anlage nicht läuft. Auf der anderen Seite gibt es viele Kunden, die eine Batterie haben wollen. Hier kann er möglicherweise Vorkasse über den ganzen Betrag verhandeln. Solange er sich nicht mit meinen Problemen beschäftigt, könnte er die Anlage auf Werkseinstellung zurücksetzen und beim Weiterverkauf guten Gewissens behaupten, dass alles in Ordnung sei. Wahrscheinlich haben die Angriffsprofis auch kein Interesse, meine woanders installierte Anlage neu anzugreifen. Niemand kennt die Schwachstelle, nur die Angreifer.
Möglicherweise wird beim Angreifer die Schwachstelle gespeichert, um später zusammen mit anderen Schwachstellen zu einem großen Angriff genutzt zu werden. Ein Rückbau hilft mir nicht. Die Batterie soll ja gerade den von mir erwarteten Stromkollaps abfedern.

Gehen wir einmal davon aus, es hat einen erfolgreichen Cyber-Angriff auf den Wechselrichter gegeben. Es geht immerhin um einen großen europäischen Hersteller, der nur wenige Wechselrichter-Typen anbietet. Da ich eine bestimmten Datenverwertern nicht genehme, sichere Bürgerrechts-Infrastruktur einführen möchte, gehe ich wenn, von einem Angriff von absoluten Profis aus. Es sollte niemand meinen, dass er hiervon nicht betroffen sein kann. Schließlich kann es Interesse eines zwischen China/Russland und den USA sich abzeichnenden kalten Kriegs sein, einzelne Länder vom Stromnetz zu trennen. Wenn alle von diesem Hersteller installierten Wechselrichter gleichzeitig ausgeschaltet werden, reicht das sicher aus, einen europäischen Stromausfall zu inszenieren, auch für diejenigen, die keine eigene Anlage zur Stromerzeugung betreiben. Es kann grundsätzlich durchaus um die Bedrohung einer kritischen Infrastruktur gehen. Zumal derartige Stromausfälle beim Hersteller nicht bekannt sind.

Zumindest für mich ist es von grundsätzlichem Interesse, zu erfahren, ob es einen Angriff gegeben hat und vor allem, wie die Behörden über dezentrale Ereignisse überhaupt erfahren. Entsprechend habe ich das BSI angerufen. Die haben sich nicht dafür zuständig erklärt, sondern an die zuständige Polizei verwiesen. Der Schwellenwert für kritische Infrastrukturen liegt gemäß BSI bei 420 MW installierter Netto-Nennleistung. Wohl gemerkt, das BSI meinte nicht das Cyberkompetenzzentrum NRW, sondern tatsächlich die Polizei vor Ort. Ich rief also die örtliche Polizei an. Mir ging es um die Beweissicherung, das forensische Einfrieren des Zustands, bevor der Handwerker durch weitere Arbeiten die Beweise vernichtet. Die örtliche Polizeidienststelle leitete mich an den zuständigen Spezialisten weiter:
Ich: „Hallo, es gibt möglicherweise einen Cyber-Angriff auf meine PV-Anlage!“
Polizist: „Was ist eine PV-Anlage?“
Ich erkläre es. „Mir geht es um die Beweissicherung eines möglichen Angriffs.“
Polizist: „Wir sind nur für Straftaten zuständig, hier können wir nicht tätig werden.“

Ich bedankte mich höflich. Wäre mir mein Portemonnaie mit 5 Euro Inhalt gestohlen worden, hätte mir die Polizei sicher weiterhelfen können.

Im Ergebnis sind die Anreizsysteme falsch gesetzt. Niemand interessiert sich auf Behördenseite für dezentrale Cyber-Angriffe. Für Firmen gibt es Anbieter, die ihre Infrastrukturen aufwendig absichern. Doch in einem professionellen Cyber-Angriff wird immer das schwächste Glied in der Kette angegriffen. Das ist eben der Bürger, über 447 Millionen ungesicherte Angriffsstellen in der EU!

Wenn man die Probleme über Behörden in den Griff bekommen will, erhalten wir einen Überwachungsstaat. Nach einem ersten europäischen mehrtägigen Stromausfall wird das Ergebnis zweifelsohne ein Überwachungsstaat sein. Für den Demokratie-Erhalt ist es also höchste Zeit, garantiert wirksame Förderanreize zu setzen, um Betriebssicherheit und echten Effizienzgewinn dezentral, also im Zugriff und der Verantwortung des einzelnen Bürgers, zu fördern. Gefördert werden sollte nur, nachdem die Effekte nachweislich eingetreten sind, dann allerdings mit erheblichem Gewinn für Hersteller, Handwerker und Kunden. Heute werden mit der Gießkanne einzelne Effizienzsteigerungen unterstellt. Durch Einzelförderungen werden Marktblasen generiert, in denen die Handwerker sich die Kunden aussuchen können und die Preise künstlich nach oben getrieben werden, bzw. Konditionen, wie Vorkasse verhandelbar sind. Betriebssicherheit wird auf Grundlage von Zertifizierungen angenommen, im Regelbetrieb jedoch nicht mehr überprüft.

Um dieses für einen sicheren Energiemarkt kontraproduktive System zu ersetzen, schlage ich ein 4-Säulen Modell vor. Mir ist bewusst, dass hierbei ein erhöhter bürokratischer Aufwand unbedingt vermieden werden muss.

Stromkollaps

  • Säule 1 und 2: Wettbewerbsverzerrung kann durch die Verpflichtung der Hersteller verhindert werden, zusätzlich zu Preisempfehlungen für ihre Produkte auch den pauschalen Stundenaufwand anzugeben, der vom Handwerker in Rechnung gestellt werden soll. Natürlich kann es im Objekt Zusatzarbeiten geben, für welche zusätzliche Material- und Lohnkosten entstehen. Werden von den Herstellern solche Empfehlungen veröffentlicht, wird verhindert, dass bei einer zu großen Nachfrage die Handwerkerpreise explodieren. Im Gegenzug sollten Hersteller/Handwerker und Kunden (Investoren) einen erheblichen Gewinn bei optimaler Betriebssicherheit, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit durch einen subventionierten Bonus erwirtschaften können.

  • Säule 3: Die Betriebssicherheit könnte bei dem Durchlaufen eines Systems ohne Ausfall mit einen 100 Prozent Bonus für Handwerker und Hersteller belohnt werden. Jeder Ausfall würde einen bestimmten Abzug mit sich bringen. Bisher gibt es für fast alle Technik die Vorgabe einer jährlichen Wartung. Das ist ein willkürlicher Wert, der nichts mit dem tatsächlichen Wartungsintervall des einzelnen Gerätes zu tun hat. Viel wichtiger ist die Reaktionszeit eines Handwerkers. Durch eine besonders schnelle Reaktionszeit sollte ein Teil des Abzugs wegen einem Vorfall in der Betriebssicherheit wieder aufgehoben werden. Zum Beispiel bei einer PV-Anlage könnte ganz auf regelmäßige Wartung verzichtet werden. Trotzdem ist durch ein schnelles Eingreifversprechen, das natürlich auch personell und durch eine intelligente, schnelle Ersatzteil-Logistik unterfüttert sein müsste, eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet. Hierfür müsste der Staat nur einmal geeignete Maßnahmen ergreifen, damit solche Verträge zwischen Handwerkern und Kunden entstehen.

    •  Säule 4: Für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sind in Zeiten, in denen neue Technologien eingeführt werden, Förderungen durch den Staat sinnvoll. Sind Technologien etabliert, sollten sich die Systeme durch Reduzierung der Preise über Stückzahlen ohne Förderung rechnen. Im Wesentlichen sollte der Bonus dem Investor, der die Anlage finanziert hat, zu Gute kommen. Es ist aber auch wichtig, dass sich eine hohe Energieeffizienz und Nachhaltigkeit für den Handwerker und Hersteller jenseits der technischen Labor-Kennzahlen lohnen.
  • In den USA wird Donald Trump Präsident, Finnen frieren wegen gehackten Heizungen

    Was haben beide Ereignisse miteinander zu tun?

    Dass Donald Trump Präsident geworden ist, hat Auswirkungen auf die Netzpolitik. Gemäß https://netzpolitik.org/2016/us-praesidentschaftswahlen-fuer-welche-netzpolitik-stehen-eigentlich-die-kandidaten/ ist die Wahl eine schlechte Nachricht für demokratische Freiheitsrechte in den USA und indirekt durch den Einfluss auf die das Internet dominierende US-Softwareindustrie für die ganze Welt.

    In der Vergangenheit hat es schon mehrfach Präsidenten in den USA gegeben, die zu wenigem eine eigene Meinung hatten, aber zumindest auf gute Berater im Hintergrund hörten.
    Ungeachtet dessen, was man zu oder gegen Donald Trump sagen kann, ist er gut beraten, wenn er sich mit Beratern umgibt, welche die versprochene innere Ordnung stärken, ohne demokratische Freiheitsrechte zu beschneiden. Die Menschen haben Trump aus einem diffusen Gefühl der Unsicherheit gewählt. Stellvertretend mussten hier alte Feindbilder gegen Schwarze und Einwanderer herhalten. Die digitale Transformation verunsichert die Menschen, weil die Zukunft derzeit so ungewiss ist, wie nie zu vor. Die Globalisierung spaltet immer mehr zwischen Verlierern und Gewinnern. Der gesellschaftliche Fehler liegt darin, in der Digitalisierung etwas völlig neues erschaffen zu wollen, anstatt die Errungenschaften der vordigitalen Gesellschaft auf die digitale Transformation zu übertragen.
    Inzwischen sollte jedem klar sein, dass die zentral aufgebaute IT eine Sackgasse ist. Wir stehen erst ganz am Anfang vom Internet der Dinge. Wir können nicht erfolgreich Billionen von Geräten vernetzen, wenn diese nach Belieben manipuliert werden können.
    So haben Hacker aktuell in Finnland Heizungen ausgeschaltet, siehe http://www.spiegel.de/netzwelt/web/finnland-hacker-schalten-heizungen-aus-a-1120234.html#spRedirectedFrom=www&referrrer.

    Wir haben unsere bisherigen Türen nicht geschützt und bauen in das Internet ständig neue ein.
    Die Antwort liegt in der Dezentralisierung und Anonymisierung von IT-Strukturen. Wenn die Türen auf ein Minimum reduziert werden und es keine zentralen Zugänge gibt, wird der Aufwand für die Angreifer so erhöht, dass sich in den meisten Fällen ein Angriff nicht mehr rechnet.
    Ziele, die zudem nicht namentlich bekannt, also anonym sind, können nicht gezielt angegriffen werden.

    Der Erhalt unserer über tausende von Jahren hart erkämpften gesellschaftlichen Vorteile einer Demokratie muss oberstes Ziel in kommenden Wahlen sein. Wer nicht nur den wählen will, der am lautesten schreit und Dinge verspricht, die er nicht halten kann, sollte sich informieren. Eine Möglichkeit hierfür bieten die „Konzepte einer Digitalen Gesellschaft“ siehe http://www.springer.com/de/book/9783662491898.

    Sonst wird in nächster Zukunft der erste Regierungschef auf die Idee kommen, Andersdenkenden einfach ihre Heizung abzuschalten. Aus Sicht eines Diktators ist dies das perfekte Mittel, ohne sich die Finger schmutzig zu machen und ohne dafür verantwortlich gemacht werden zu können, sein Volk zu unterdrücken.

    Nannybot greift Kleinkind an!

    Sie halten diese Meldung für einen makabren vorgezogenen Halloween-Scherz?
    Nein, sie ist ein sehr ernst zu nehmender Appell an die IT-Branche, endlich neue Wege der Dezentralisierung und Anonymisierung zu gehen.

    Tatsächlich werden bereits die ersten Nanny-Roboter eingesetzt, siehe http://www.t-online.de/eltern/erziehung/id_60852932/roboter-nannys.html. Das mag ethisch vertretbar und hilfreich sein, solange die digitale Nanny vergleichbar einem Babyfon nur den verlängerten Arm der Aufsichtsperson darstellt.
    Dafür ist jedoch sicherzustellen, dass ein Nanny Roboter oder Nannybot nicht von außen manipuliert werden kann.
    Tatsächlich haben sich gerade über 300.000 private Geräte gegen Ihre Besitzer gewendet und sind kriminell geworden, siehe http://www.spiegel.de/netzwelt/web/stoerung-bei-twitter-und-co-haushaltsgeraete-legten-webseiten-lahm-a-1117833.html.

    Dies war nur ein Testlauf für zukünftige Angriffe und ein kleiner Vorgeschmack auf das, was kommen wird, wenn Billionen Geräte vernetzt sein werden. Abhilfe schafft eine konsequente Entnetzung der Geräte. Eine permanente Erreichbarkeit aus dem Internet bedeutet immer eine offene Tür für Angreifer und Missbrauch.

    Roboter sollten in einem vorgegebenen Rahmen autonom arbeiten. Wenn ein Kleinkind schreit, dann muss hierdurch auch ein Kleinkind in der Lage sein, über die Regeln eines Roboters hinweg, menschliche Hilfe zu rufen. Gleichzeitig muss die Kommunikation über das Internet auf ein absolutes Minimum reduziert, weitgehend anonym erfolgen. Das Gleiche gilt für alle anderen Bereiche, wie autonomes Fahren, etc.. Viele heutige Praktiken, wie ständige Onlineupdates oder auch nur die ständige Zeitabfrage über das Internet, machen Geräte heute permanent erreichbar und somit permanent angreifbar.

    Dieses Spannungsfeld zwischen menschlicher Selbstbestimmung und größtmöglicher Autonomie von Maschinen habe ich in meinem Buch „Trusted WEB 4.0 Bauplan für die digitale Gesellschaft“ aufgearbeitet.
    In einem ersten Smart Home Projekt werden die Erkenntnisse derzeit umgesetzt, siehe http://blog.get-primus.net/strom-intelligent-verbrauchen-oder-wegwerfen/, 2017 werden in einer neuen GISAD-Studie „Dezentralisierte und anonyme Energieoptimierung für Smart Home„die Ergebnisse veröffentlicht werden.

    Es braucht noch viele Köpfe / Institutionen, um GISAD als globales Institut zu gründen und etablieren. Nur, wenn die Dezentralisierung und Anonymisierung durch GISAD eine Stimme hat, werden Lösungen für ein sicheres Internet entwickelt werden. Wir sollten uns in Zukunft nicht ständig davor fürchten müssen, dass unser Haus oder Auto uns oder andere angreift!

    Strom intelligent verbrauchen oder wegwerfen?

    Eine Gruppe von Herstellern und Energieberatern für Photovoltaik und Heizungstechnik sucht neue Stromverbraucher für die Sonnenmonate.
    Über 50% des über Photovoltaikanlagen erzeugten Stroms wird per Gesetz beim Einsatz von Batterien in Spitzenzeiten abgeregelt, bei allen anderen PV-Anlagen immerhin noch bis zu 25% des Stroms.
    Anders gesagt, dieser Strom wird weggeworfen, ohne dass durch die Produktion von mehr Strom die Produktionskosten steigen würden. Durch diese Maßnahme soll in den ertragsreichen Sonnenmonaten eine Überlastung des Stromnetzes verhindert werden.
    Wer trotzdem mehr Strom produzieren will, muss ihn also selbst verbrauchen.

    Wie kann im Privathaushalt die Convenience der Bewohner an Sonnentagen erhöht werden?
    In einem ersten Test werden bis Mitte 2017 Eigenheime zur Steigerung des Komforts im Wohnbereich mit intelligenten und energieoptimierten Stromverbrauchern ausgestattet.
    In einer GISAD Studie werden die Ergebnisse dieses Tests 2017 veröffentlicht werden. Bis auf die Sommermonate sollen durch ein intelligentes Heizkonzept 100% des produzierten Stroms im Eigenverbrauch verwendet werden.

    Unternehmen haben viel mehr Potenzial, selbst erzeugten Strom weitgehend auch selbst zu nutzen, aber tun sie es auch?
    Welche Maschinen und Geräte können gezielt in den Sonnenmonaten als Stromverbraucher eingesetzt werden? Welche Produkte können besonders in den Sonnenmonaten produziert werden? Rechnet sich die Reduzierung der Produktion an wolkenbedeckten Tagen?

    Sowohl Hersteller, welche energieoptimierte Produkte für Endverbraucher anbieten, als auch Haushalte, welche selbsterzeugten Strom nicht wegwerfen wollen, können sich an dem Projekt beteiligen. Ebenfalls gesucht werden Produktionsunternehmen und Lösungen für die Produktion, bei denen eine Optimierung auf den PV-Ertrag möglich ist.

    Kontakt: GISAD, Olaf Berberich Mail: pv@gisad.eu

    Testbericht: Wolf Heizungstechnik Wohnungs-Lüftung CWL-400 Bypaß – Ein Öko-Desaster?

    Nach langer Planungsphase wollten wir insbesondere im Umweltbereich bei dem Anbau eines Hauses alles richtig machen. Viele Stunden beschäftigten wir uns intensiv mit den Möglichkeiten des Energiesparens. Schließlich entschieden wir uns für eine optimale energetische Dämmung mit Dreifachverglasung und das größte Modell CWL 400 einer kontrollierten Wärmerückgewinnungsanlage der Firma Wolf Heizungstechnik.

    Auf der Website heißt es:“
    Aktiv gegen Schimmelbildung!

    Mit der Comfort-Wohnungs-Lüftung CWL mit Wärmerückgewinnung wird die verbrauchte Luft aus Küche, Bad und WC abgesaugt, über den Kreuz-Gegenstromplattentauscher die Wärme entzogen und gefiltert ins Freie gefördert.

    Daten und Fakten im Überblick:

    Herausnehmbarer Kunststoff-Kreuz-Gegenstromplattentauscher.

    Wärmerückgewinnung aus der verbrauchten Luft bis zu 95 %.

    Geeignet für Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Büros.

    Saubere, pollenfreie, frische Luft – lüften bei geschlossenen Fenstern, ohne Straßenlärm (nicht nur für Allergiker).“ (Quelle : http://www.wolf-heiztechnik.de/de/pkp/produkte/lueftungstechnik/cwl.html ).

    Es war nicht ganz einfach einen Handwerker zu finden, der sich mit diesem Thema auskannte. Auf der Rheinischen Landesausstellung schließlich lernten wir im Wolf Demomobil einen Handwerker die Firma A….. J… GmbH aus Krefeld siehe http://www.wolf-heiztechnik.de/de/pkp/service/haendlersuche.html?haendler=z1&plz=47803&plzauswahl=47803%3B51.33745%3B6.51974%3BKrefeld kennen.
    Wir gingen davon aus, dass ein Handwerker, welcher vom Hersteller mit der Vorführung des Gerätes beauftragt war und auch auf der empfohlenen Liste der Handwerker bei Wolf stand, dieses Thema beherrschte. So beauftragten wir diesen.

    Als Allergikerfamilie überzeugte uns, dass wir nicht nur erhebliche Heizkosten sparen würden, sondern daneben auch Heuschnupfen und neurodermitische Erscheinungen durch die saubere Luft erheblich reduziert würden.
    Ein weiterer Vorteil, dass man in dem sehr dichten Neubau keinen Schimmelpilz befürchten musste und nicht mehr Lüften musste, rundete die Sache ab.
    Der CWL 400 sollte ausreichend Luft für die ca. 120qm Wohnung zur Verfügung stellen.
    Zur Sicherheit befragten wir noch einen Gutachter, warum man nicht mehr von dieser tollen Möglichkeit hören würde. Hinter vorgehaltener Hand sagte der Gutachter:“ Wir verdienen doch gut an der Behebung von Schimmelpilz“. Die letzten Bedenken waren verflogen.

    Uns war bewusst, dass – da wir teilweise im Bestand bauten – das Verlegen von Zuluft- oder Abluftrohren in alle Räume eine besondere Herausforderung darstellten und sprachen die Rohrführung genau mit dem Installateur ab und erstellten für ihn sogar einen Rohrinstallationsplan.

    Als eine erhebliche Herausforderung erwies sich die Koordination der Arbeiten mit den verschiedenen Bauphasen. Schließlich mussten Rohre vor Estrich und dem Setzen der neuen Wände verlegt werden. Während die eigentliche Anlage erst ganz am Ende montiert wurde.
    Abenteuerlich mutete teilweise die Montage der nur ineinander gesteckten Rohre an.
    So wurde ein Rohr ohne weitere Befestigung 6 Meter durch das Haus gehängt. Darauf angesprochen, sah der Installateur keinen Bedarf, etwas zu ändern.
    In der Phase, in welcher der meiste Baudreck entstand, stellten wir dann entsetzt fest, dass alle Rohre offen waren und so ungehindert der Baustaub und Teile der Glaswolle in die Rohre eindringen konnten. Sofort, aber dennoch viel zu spät, verschlossen wir die Rohre mit Plastiktüten und Gummis. Im Herstellermontagehandbuch fanden sich weder zur fachgerechten Montage von vertikalen Rohren noch zur Verhinderung des Eindringens von Staub Hinweise.

    Nach fast unzähligen weiteren Problemen mit dem Installateur bestanden wir auf eine ordnungsgemäße Abnahme durch den Hersteller. Die Messungen ergaben, dass die vom Hersteller Wolf vorgegebenen Luftmengen nicht erreicht wurden.
    Insbesondere die Abluft der Waschküche – angeschlossen über das oben erläuterte 6 m lange Rohr, funktionierte nicht.
    Dadurch, dass der Installateur immer wieder drohte, die Arbeit niederzulegen, wenn nicht eine weitere Teilzahlung erfolgte, hatten wir zu diesem Zeitpunkt bereits ca. 70% der vereinbarten Summe gezahlt.

    Als wir den Installateur damit konfrontierten, dass er in keiner Weise die Anlage geplant hatte, behauptete er, der Hersteller habe geplant, was dieser bestritt.

    Dem Installateur wurde von Wolf aufgegeben, die ein oder andere Änderung durchzuführen, was jedoch an den Problemen nur wenig änderte. Ein stärkeres Gerät ist bei Wolf nicht im Programm, so dass es keine Möglichkeit gibt, Abhilfe zu schaffen. Es handelt sich bei uns immerhin um eine normale Wohnungsgröße und nicht um ein Mehrfamilienhaus gemäß der Prospektaussage.

    Dann kam 2011 direkt nach unserem Einzug der heiße Frühling. Im letzten Moment stellten wir fest, dass ein Gerät in einem zu entlüftenden Raum überhitzte. Im entsprechenden Raum waren Zuluft und Abluft vertauscht worden. Der Beauftragte des Herstellers hatte dies nicht gemerkt, da auf dem Messgerät anstelle von Plus nur ein kleines Minus angezeigt wird.
    Der Bypaß, der nachts die warme Luft durch kalte Außenluft tauschen sollte, schien nicht zu funktionieren. Auf einem digitalen Thermometer ließen sich die 30 Grad in keiner Weise reduzieren, obwohl nachts die Luft unter 15 Grad abkühlte.
    Vom Hersteller wurde uns nur lapidar mitgeteilt, wir hätten schließlich keine Klimaanlage gekauft.
    Schließlich kündigte der Installateur den Werkvertrag und war nicht mehr bereit, die falsch gelieferte Hauptabzugshaube auszutauschen. Vorher hatte der gelernte Heizungsinstallateur uns gestanden, dass dies seine Erstinstallation einer Lüftungsanlage sei.

    Fazit: Wir dachten, schlimmer könnte es nicht mehr kommen.
    • Durch den permanent in die Räume gewirbelten Baustaub nahmen die Allergien nicht ab, sondern zu.
    • Da einige Zimmer stanken, begannen wir doch wieder zu lüften.
    • Die Waschküche konnte so eigentlich nicht betrieben werden. Hier installierten wir durch einen anderen Lüftungsbauer auf unsere Kosten ein weiteres Zuluftsystem.

    Doch die Alternativen schreckten noch mehr:
    • Aufreißen den Wände möglicherweise vom Keller bis zum Dachgeschoss
    • Möglicherweise vorübergehender Umzug in ein Hotel.
    • Verklagen des Heizungsmonteurs auf Rückbau.

    Wir versuchten uns zu arrangieren, doch dann kam der kalte Januar/Februar 2012 und das Gerät fror ein, obwohl am Niederrhein nachts nie mehr als 10 Grad Minus waren und wir ein Vorheizregister zum Aufheizen der einströmenden Luft gekauft hatten.

    Da der Installateur den Werkvertrag gekündigt hatte, baten wir Wolf, uns einen anderen Installateur in unserem Gebiet zu nennen, der die von uns erwartete Gewährleistungsarbeit ausführen konnte.
    Wir erhielten zwei Telefonnummern. Bei dem ersten erfolgte kein Rückruf, bei dem zweiten informierte man uns, dass man seit langem nicht mehr tätig sei.

    Weitere auf der Homepage von Wolf gelistete Betriebe, welche auf eigener Homepage sogar Lüftungstechnik anboten, weigerten sich, sich der Anlage anzunehmen, da mane hiermit keine Erfahrung hätte.
    Wir beauftragten nun den Lüftungsbauer, der eine weitere Lüftung in der Waschküche eingebaut hatte, sich das Gerät anzusehen.
    Dieser äußerte sich mehrfach entsetzt über die billige Bauweise des Gerätes. So war das Kontrollfeld nur in den wie Verpackungsmaterial anmutenden Plastikrahmen gesteckt und fiel direkt heraus, nachdem die Verkleidung geöffnet war.
    Im Gerät stand das Wasser an der falschen Stelle und nicht in dem Becken mit Ablauf.
    Es ist nicht vorstellbar, wie der Kunststoff-Kreuz-Gegenstromplattentauscher 15 Jahre lang einmal im Jahr zum Reinigen herausgenommen und dann wieder hereingesetzt werden kann, ohne dass der Kunststoffrahmen kaputtgeht.

    Schließlich stellte der Lüftungsbauer fest, dass die vier Anschlüsse völlig vertauscht sind. Anstatt, dass das Gerät mit zwei Luftkreisläufen zwischen dem Gegenstromplattentauscher Luft austauscht, wird die Außenluft direkt in den Innenraum geleitet.
    So wird dafür Strom gebraucht, um im Sommer die heiße Luft und im Winter die kalte Luft in das Gebäude zu ziehen. Das Vorheizregister erwärmt dann die Raumluft, um dann warme Luft nach außen zu blasen. Es mag sein, dass sich hierüber einige Vögel gefreut haben. Unsere Heizkosten wurden jedoch nicht reduziert, sondern sind wahrscheinlich sogar gestiegen.
    Sicherlich wurden wir vom Installateur bewusst darüber getäuscht, dass er ein Fachmann sei. Aber hieran hat der Hersteller eine wesentliche Mitschuld. Schließlich wird auch heute noch die Angela Johannes GmbH (aj-sanitaer.de) auf den Seiten des Herstellers empfohlen und der Hersteller hat trotz mehrerer Schreiben von uns keinerlei Interesse gezeigt, Schaden von seinem Ruf abzuwenden.
    Ohne Kenntnis, wie sich andere Hersteller verhalten, zeigt unsere Erfahrung, ein neues Haus zu bauen ist mutig, eine kontrollierte Wärmerückgewinnung einzubauen, kann einen die letzen Nerven kosten und in einem ökologischen Desaster enden.

    Bitte teilen Sie hier mit, wenn Sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben.