6/11 Die Kugel – Sztynort – Mo, 2. September 2013

Als er 1980 Lech Walesa überwachte, hatte er beschlossen, Doppelagent zu werden. Kamil, sein Nachname tut nichts zur Sache, hatte im Untergrund wesentlich dazu beigetragen, der Gewerkschaft Solidarnosc zum Durchbruch zu verhelfen. Öffentlich hatte er das nie aufgeklärt, so dass es einige gab, die ihm noch immer gute Kontakte zum polnischen Geheimdienst unterstellten.

So war es für ihn nicht schwierig gewesen, einen alten Genossen zu reaktivieren, um die Kugel in den Fäkalientank zu schaffen.
Tatsächlich arbeitet Kamil inzwischen nur noch auf eigene Rechnung. Wer Informationen von ihm haben will, zahlt einen guten Preis.

Diesmal war man an ihn herangetreten, es würde sich lohnen, die Tinca Tinca abzuhören. Allerdings seien die Sicherheitsmaßnahmen hiergegen erheblich. Er vereinbarte mit dem Auftraggeber, diesem Informationen zu verkaufen, falls sich etwas Spannendes ergeben sollte. Der Preis würde sich nach dem Wert der Informationen richten.

Kamil kennt den Vercharterer ganz gut und hatte versucht, in der letzten Augustwoche die Tinca Tinca zu mieten. Der Vercharterer hatte ihm erzählt, dass drei Männer und eine Frau das Boot in der Zeit bereits gemietet hätten. Der Vercharterer hatte noch darüber gescherzt, wie sich wohl die Frau bei den drei Männern behaupten würde.“

Da wusste Kamil, der Tipp war richtig und mietete das Boot gleich für die folgenden 4 Tage. Zwei Monate hatte er nun Zeit, um sich eine passende Abhörtechnik zu bauen. Nicht viel Zeit, um einen möglicherweise optimalen Abhörschutz auszuschalten.

Es war nicht schwierig gewesen, einen USB-Stick in Kugelform zu bekommen. Getarnte USB-Sticks gibt es inzwischen in den verschiedensten Formen, als Schlüsselanhänger, als Kettchen, als Flaschenkorken oder Flaschenöffner im Internet zu kaufen.

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