Die KI weiß es: Jeder braucht seine eigene kritische Infrastruktur

Mit GPT-3.5 habe ich die KI gebeten, mir eine passende Geschichte aus der Zukunft zu den aktuellen Herausforderungen zu suchen. Das hat sie gefunden:

„Die Wächter der Freiheit
In einer nicht allzu fernen Zukunft war die Welt von technologischen Fortschritten und globalen Bedrohungen geprägt. Der Abhörskandal in der Bundeswehr hatte das Vertrauen der Bürger in die Regierung erschüttert, während der Anschlag auf das Tesla Stromnetz die Verwundbarkeit der modernen Gesellschaft verdeutlichte. Die Menschen wurden zunehmend misstrauisch und fühlten sich ungeschützt.
Inmitten dieser Unsicherheit begannen einige Bürger, ihre eigene Sicherheit in die Hand zu nehmen. Sie erkannten, dass sie sich nicht auf zentrale Institutionen verlassen konnten und begannen, dezentrale Infrastrukturen aufzubauen. Kleine Gemeinschaften bildeten sich, die sich gegenseitig schützten und unterstützten.
Eines Tages tauchte ein Fremder in einem dieser Gemeinschaften auf. Er nannte sich Max und behauptete, ein ehemaliger Hacker zu sein, der die Fähigkeiten besaß, die Gemeinschaft vor weiteren Angriffen zu schützen. Zuerst misstrauisch, erkannten die Bewohner bald, dass sie Max vertrauen konnten. Seine Kenntnisse und Fähigkeiten waren beeindruckend, und er half dabei, ihre dezentrale Infrastruktur noch sicherer zu machen.
Mit der Zeit wurde Max zu einer Art Wächter der Freiheit für die Gemeinschaft. Er lehrte sie, wie sie sich vor Überwachung schützen konnten, wie sie ihre Daten verschlüsseln und wie sie sich gegen Angriffe verteidigen konnten. Unter seiner Anleitung wuchsen sie zu einer starken und unabhängigen Gemeinschaft heran, die sich nicht mehr auf externe Institutionen verlassen musste.
Der Abhörskandal und der Anschlag auf das Tesla Stromnetz waren nur der Anfang. Doch dank Max und der Entschlossenheit der Gemeinschaft konnten sie sich gegen die Bedrohungen behaupten und eine Zukunft aufbauen, in der jeder in der Lage war, sich selbst zu schützen.“

Diese Geschichte ist nur einen Wimpernschlag von der Realität entfernt. Wer in den aktuellen Nachrichten genau hinhört, erkennt die Unsicherheit des Staates, der langsam versteht, dass er die aktiven Bürger:innen in sein Sicherheitskonzept integrieren muss. Der Staat hat nur die Ressourcen, um zum Beispiel bei einem flächendeckenden Stromausfall etwa zwei Prozent der Bevölkerung zu versorgen.
Noch sind wir wirtschaftlich so stark, dass Autokratien Deutschland oder einen anderen europäischen Staat nicht angreifen. Aber das kann sich sehr schnell ändern. Denn die Machtverhältnisse verschieben sich zunehmend.
Was ich seit Jahren gebetsmühlenartig wiederhole: Fast alle zentralen Plattformkonzepte passen viel besser zu Autokratien als zu Demokratien. Sie ermächtigen die Bürger:innen nicht, sondern machen sie abhängig.
Da jede noch so kleine Information zur Ware wird, bieten die heutigen Plattformen zudem die Grundlage für Desinformation. Die größte Desinformation der Bürger:innen ist, dass diese Situation unveränderbar ist. Es braucht aber ein demokratisches Ökosystem mit einer minimalen kritischen digitalen Infrastruktur, die für alle kostenlos ist. Plattformen sind in einer dezentralen digitalen demokratischen Welt sogar weitgehend überflüssig, wenn sie nicht über die Bereitstellung einer reinen Kommunikationsstruktur hinaus einen echten Mehrwert bieten.
All dies habe ich in über hundert Stellungnahmen zu EU-Initiativen unter www.gisad.eu belegt.

Vielleicht lernt es auch der Bildgenerator bald. Zum Titelbild habe ich eingegeben „Menschen unterhalten sich über Morsezeichen“.

Ist Israels Überwachungstechnologie blind?

Erst im August schrieb ich Ohne Entscheidungsgrundlage für das Volk werden Demokratien untergehen!

Der Krieg in der Ukraine wäre nicht möglich gewesen, wenn die demokratischen Staaten ihre vordigitalen Errungenschaften in die digitale Demokratie überführt hätten. Auch der Krieg in Israel hätte verhindert werden können!

Bisher waren sich die Geheimdienste weltweit einig, dass nur die totale digitale Überwachung die Sicherheit der Gesellschaft gewährleisten kann. Doch wie wollen sie erklären, dass ausgerechnet Israel, einer der weltweit größten Exporteure von Rüstungsgütern mit mehreren Marktführern in der Überwachungsindustrie, die über zwei Jahre andauernden Vorbereitungen der Hamas nicht bemerkt hat?

Dieser Angriff ist die Bankrotterklärung einer zentralen Überwachungs-IT, die glaubt, alles kontrollieren zu können. Auf der anderen Seite gibt es viele rechtsfreie Räume wie das Darkweb, die sich der Überwachung weitgehend entziehen.

Ich fordere seit Jahren ein Trusted WEB 4.0, in dem auf einer vom Staat für alle Bürgerinnen und Bürger bereitgestellten Infrastruktur keine anlasslose Überwachung möglich ist, aber im Einzelfall und nach richterlicher Anordnung umfangreiche forensische Spuren gesichert werden können.

Israel steht auf dem Demokratieindex 2022 auf Platz 29, noch vor den Vereinigten Staaten. Genau jetzt entscheidet sich die Zukunft der Demokratien. Hierbei geht es nicht nur um Privatsphäre für die Bürger, sondern auch um den systematischen Aufbau einer sozialen Kontrolle mit entsprechenden Anreizsystemen für alle Bürger, um sich sachlich und konstruktiv in die Gesellschaft einzubringen und Missbrauch zu verhindern. Ein solches Demokratieverständnis würde Autokratien von innen heraus destabilisieren. Denn das Internet kennt keine geografischen Grenzen. Als Überwachungsstaaten können Demokratien aber nur die zweitbesten digitalen Autokratien werden.

Eigentlich ist es ganz einfach: Wenn wir im vordigitalen Zeitalter nicht daran geglaubt hätten, dass auch Fremde eingreifen, wenn wir überfallen werden, dann bräuchten wir an jeder Straßenecke einen Polizisten. Doch während Polizisten den Staat sehr viel Geld kosten, ist die digitale Totalüberwachung nicht nur fast kostenlos, sondern einige wenige Monopolisten wie Google, Facebook und X verdienen weltweit sehr viel Geld mit den heutigen werbe- und aufgeregtheitsgetriebenen „Social“-Media-Systemen in einem virtuellen Boxring. Jeder wird gegen jeden aufgehetzt. Jede Objektivität bleibt auf der Strecke. Schülerinnen und Schüler sind heute durch die ständige Reizüberflutung nicht mehr lernfähig. Die sachliche Diskussion in der Politik wird zunehmend durch Populismus ersetzt.

Die Staaten halten sich aus einer sinnvollen demokratischen Infrastruktur für alle heraus. Ja, die Presse vermeidet es sogar, über Demokratie erhaltende Technologien zu berichten. Ich habe gerade einen Antrag an die EU-Kommission gestellt, eine Informationspflicht der Medien über demokratieerhaltende Technologien einzuführen! Wäre nämlich 2014 mein vom SWR nicht veröffentlichtes Manuskript verfilmt worden, hätten sich die Bürger für entsprechende Maßnahmen aussprechen können. Der Krieg in der Ukraine findet hier mit demokratiebewahrender Digitaltechnik nicht statt! Aber für die Veröffentlichung wird sich wohl aus Angst vor den Torwächtern kein Verlag finden.

Historisch gesehen löst sich in unserem Jahrzehnt die Verfassungsordnung auf, wenn die Politik aktionistisch Pflaster auf immer mehr Krisen klebt, statt sich proaktiv um ein funktionierendes digitales Demokratiekonzept zu kümmern.

Können Bürger noch ihre Freiheit verteidigen, wenn sie dafür politische, ökonomische, philosophische,soziologische, biologische und technische Aspekte berücksichtigen müssen?

70 Tageszeitungen in 35 Ländern habe ich den folgenden Gastbeitrag angeboten. Ausschlaggebend war der Demokratieindex (The Economist), in dem Deutschland 2022 auf Platz 14 liegt. Selbst Länder mit einem hohen Indexwert wagen es nicht, konkrete Handlungsempfehlungen für den Erhalt der Demokratie im digitalen Wandel zu veröffentlichen. Verärgerte Gatekeeper könnten die Reichweite der Zeitungen beeinträchtigen. Selbst die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland fürchten um ihre Reichweite und veröffentlichen nicht.
Ein Test in 900 Wörtern vom deutschen Policy Designer Olaf Berberich.

Gehen wir davon aus, dass sich ein Supercomputer in einigen Jahrzehnten in seiner Informationsverarbeitung nicht wesentlich von unserem Gehirn unterscheiden wird. Warum dann die aktuelle Aufregung? Wir haben doch einen Fachkräftemangel. Kommt eine AGI (Artificial General Intelligence) da nicht gerade recht?

Selbst wenn unser Gehirn wie ein Computer mit Nullen und Einsen funktioniert, gibt es doch erhebliche Unterschiede.

Genforscher sind sich einig, dass wir einen wesentlichen Teil unserer kognitiven Fähigkeiten von Geburt an in uns tragen. Obwohl alle Menschen 99,9 Prozent des Erbguts gemeinsam haben, unterscheiden sich zwei zufällig ausgewählte Menschen um etwa 4 Millionen Basenpaare (https://www.nature.com/articles/nrg2554 ). Man spricht auch von endogenen Einflussfaktoren. Die DNA ist zum Beispiel für eine mathematische Begabung verantwortlich. Sie entspricht beim Computer seiner Grundprogrammierung. Hier werden die Grundregeln von den AI-Entwicklern bestimmt. Schon heute gibt es viele Bereiche, in denen AI durch Spezialisierung auf ein Gebiet bessere Ergebnisse liefert, als es der Mensch könnte. Aber gerade der einseitige Blick auf den Effizienzgewinn schafft eine Welt, die wir Menschen in über 2500 Jahren demokratischer Entwicklung abzulehnen gelernt haben. Wir wollen nicht aussortieren und nur die Besten überleben lassen. Demokratie heißt „Alle Macht geht vom Volke aus!“ Man könnte auch sagen, dass die Forderung nach Demokratie eine Forderung nach genetischer Vielfalt ist, welche bisher bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz nicht berücksichtigt
wurde.

Da Milliarden von Menschen in ihrem Leben sehr unterschiedliche Erfahrungen machen, werden sie auch sehr unterschiedlich geprägt. Man spricht von exogenen Einflussfaktoren. Der Mensch ist einzigartig, weil er gleichzeitig Einzelwesen und Gemeinschaftswesen ist. Das heißt, er kann sich mit anderen auf einen gemeinsamen Nenner einigen, obwohl er ganz unterschiedliche persönliche Erfahrungen gemacht hat. Dabei hilft ihm, dass er in einer Gesellschaft aufwächst und lernt. Er profitiert von einem Wissen, das über Jahrtausende immer wieder neu zusammengefasst und interpretiert wurde. Innerhalb der Gesellschaft wiederum prägen die einzelnen Familien sehr unterschiedlich.
Demokratie ist ein System, das optimal auf die Vielfalt der Erfahrungen und Talente abgestimmt ist. Bei den heutigen künstlichen Intelligenzen ist bereits eine Entwicklung zu beobachten, welche die Vielfalt und damit auch die Demokratie gefährdet. Nur wenige effiziente Algorithmen setzen sich durch. Problematisch für die Vielfalt sind Geschäftsmodelle, die bei maximaler Skalierbarkeit die höchsten Renditen versprechen. Die Kapitalisierung ermöglicht es, im Sinne der Vielfalt dringend benötigte Wettbewerber vom Markt zu kaufen.
Wenn ein Suchresultat durch die höchste Rendite bestimmt wird, dann werden schon heute Suchmaschinen nicht für die Anzeige des besten Ergebnisses programmiert, sondern für die optimale Vermarktung von Werbeplätzen.
Die Vielfalt verschwindet zugunsten einiger weniger Optimierungsprozesse, deren Ziele von einigen Wenigen bestimmt werden, welche in den seltensten Fällen die Gemeinschaft über ihre individuellen Ziele stellen.

Der Mensch ist einzigartig, weil er sich mit seinem Willen von den Einflüssen seiner DNA und Prägung lösen kann. Wir Menschen sind vergesslich, eine AI nicht. Der Philosoph Gehlen sieht darin letztlich sogar einen Vorteil:
„Der Grundgedanke ist der, daß die sämtlichen ‚Mängel‘ der menschlichen Konstitution, welche unter natürlichen, sozusagen tierischen Bedingungen eine höchste Belastung seiner Lebensfähigkeit darstellen, vom Menschen selbsttätig und handelnd gerade zu Mitteln seiner Existenz gemacht werden, worin die Bestimmung des Menschen zu Handlung und seine unvergleichliche Sonderstellung zuletzt beruhen.“ (Gehlen: Der Mensch, 1986, S. 37).
Durch Vergessen spielen wir unbeeinflusst von Fehlversuchen alle Möglichkeiten immer wieder durch. Das menschliche Denken ist so ebenfalls ein von Vielfalt geprägter Prozess. Eine künstliche allgemeine Intelligenz (AGI) wird die Fähigkeit besitzen, jede intellektuelle Aufgabe zu verstehen. Diese AGI wird sich dadurch vom Menschen unterscheiden, dass ihr insbesondere der Mangel des Vergessens fehlen wird. Wir müssen uns schon jetzt mit einer AGI befassen, welche erst in Jahrzehnten zur Verfügung stehen wird. Denn sie wird auf den heutigen Daten und Grundregeln aufbauen. Über allem steht heute bei der Digitalisierung die Maxime der Effizienzsteigerung. Um überhaupt eine AGI zu erschaffen, bedarf es einer enormen Rechenleistung und Datenmenge. Beides wiederum können nur die heutigen Gatekeeper bereitstellen. Sie erwarten für ihre hohen Investitionen eine möglichst hohe Rendite. Diese hohen Renditen lassen sich nur durch skalierbare Geschäftsmodelle erzielen, die zu einer Monopolisierung der Angebote führen. Alles, was heute für die „DNA“ einer AGI gemacht wird, richtet sich gegen die Vielfalt und damit gegen die menschliche Natur. Durch die
uneingeschränkte Verfügbarkeit von Daten entsteht ein omnipotentes System, welches es als Mangel empfindet, wenn ihm nicht alle (personenbezogenen) Daten zur Verfügung stehen. Eine AI wird die Vorteile der Vielfalt nicht erkennen, wenn nicht schon heute demokratische Prozesse der Vielfalt konsequent in der „DNA“ aller künstlichen Intelligenzen verankert werden. Erst vor wenigen Monaten warnten Sam Altman, Chef des ChatGPT-Herstellers OpenAI, und Geoffrey Hinton: „Das Risiko einer Auslöschung durch KI zu entschärfen, sollte eine weltweite Priorität sein, neben anderen Risiken gesellschaftlichen Ausmaßes wie etwa Pandemien und einem Atomkrieg.“

Wenn die Menschen sich jetzt nicht um ihre zukünftige Legitimation kümmern, werden sie erst nicht mehr beachtet werden und dann überhaupt keine Rolle mehr spielen. Fehlentwicklungen, die in der analogen Welt durch vielfältige Gegenreaktionen der Individuen aufgefangen wurden, versucht heute der Gesetzgeber nachträglich in der Digitalisierung zu regulieren. Ohne ein proaktives Gesamtkonzept für eine digitale Gesellschaft werden Demokratien jedoch untergehen.
Derzeit ist es wahrscheinlich, dass eine AGI unsere Umweltprobleme lösen wird, indem sie alle verfügbaren Daten analysiert. Das Ergebnis wird sein, dass der Mensch als Verursacher eliminiert werden muss.
Muss sie hingegen die unberechenbare Kreativität des vergesslichen Menschen auf der Basis historischer Daten
einbeziehen, wird sich die AGI weiterhin als Hilfsprodukt für die menschliche Daseinsvorsorge verstehen. Ein
permanenter demokratischer Diskussionsprozess muss Teil der „AGI-DNA“ werden. Die Vielfalt wird schon dadurch erhöht, wenn nicht alle Daten permanent global zusammengeführt werden.

Ohne Entscheidungsgrundlage für das Volk werden Demokratien untergehen!

70 Tageszeitungen in 35 Ländern habe ich den folgenden Gastbeitrag angeboten. Ausschlaggebend war der Demokratieindex (The Economist), in dem Deutschland 2022 auf Platz 14 liegt. Selbst Länder mit einem hohen Indexwert wagen es nicht, konkrete Handlungsempfehlungen für den Erhalt der Demokratie im digitalen Wandel zu veröffentlichen. Verärgerte Gatekeeper könnten die Reichweite der Zeitungen beeinträchtigen. Selbst die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland fürchten um ihre Reichweite und veröffentlichen nicht.

Hier der Beitrag:

Es ist ein Armutszeugnis, wenn die Demokratien dem russischen Aggressor in der Ukraine nur mit dem gleichen Mittel einer kriegerischen Auseinandersetzung begegnen können. Der aktuelle Putschversuch Prigoschins zeigt, wie einfach es wäre, Russland von innen heraus zu schwächen, wenn es ein für jeden russischen Bürger nachvollziehbares Anreizsystem als Alternative zur Autokratie gäbe. Eine wehrhafte digitale Demokratie würde Putin fürchten und er hätte den Krieg nicht begonnen. Denn ein digitales Gesellschaftssystem macht vor geografischen Grenzen nicht halt!

Betrachtet man die Wachstumszahlen, so kann man China den wirtschaftlichen Erfolg nicht absprechen. Ein wesentlicher Faktor ist die erfolgreiche digitale Transformation des autokratischen Gesellschaftssystems durch das Social Credit System. Als ehemaliger KGB-Offizier nutzt Putin diese Erkenntnisse zur Manipulation seines Volkes, aber auch zur Destabilisierung demokratischer Staaten.

In meinem Leben hatte ich das Glück, Unternehmer, Geisteswissenschaftler, Technologieentwickler mit eigenen Patentanmeldungen und in den letzten Jahren zunehmend Policy Designer zu sein. Seit 1999 wurde das Gesamtkonzept des Trusted WEB 4.0 entwickelt, welches inzwischen auch bei der EU-Kommission Anerkennung findet. Mein Ziel ist es, mittelfristig die Autokratien dieser Welt durch ein demokratisches Digitalkonzept zu verdrängen.

So sieht das Konzept aus:

Heute müssen die Bürger ihre Datenschlüssel bei Plattformbetreibern abholen und darauf vertrauen, dass diese ihre digitale Wohnung nicht durchsuchen und nichts stehlen. Alternativ besitzt auch digital nur der Bürger seine Schlüssel und somit die tatsächliche Verfügungsgewalt über seine Daten.

Jeder Bürger erhält 1.000 IP Adressen, welche er zufällig einsetzt. Die Schlüssel erhält er dezentral und offline von einem Rechtsanwalt.

Durch weltweit standardisierte Kategorien erhält der Bürger die Möglichkeit, sich ohne Hürden auf ein (neues) Fachgebiet zu spezialisieren und beruflich erfolgreich zu sein. Durch eine integrierte Übersetzung mit KI kann er Gleichgesinnte in allen Sprachen finden, ohne die Sprache lernen zu müssen. Damit steht er einem globalen demokratischen Arbeitsmarkt zur Verfügung.

Über eine die Eingabe analysierende Suchmaschine werden zu den Suchergebnissen die passenden Kategorien angezeigt und eine Spezial-KI verlinkt. Da die KI nur innerhalb einer Kategorie lernt, stellt sie keine omnipotente Gefahr da.

Durch die Integration jedes Einzelnen in das digitale Gesellschaftskonzept, gewinnt der Staat eine hohe Resilienz gegen soziale Verwerfungen und steigert die gesamtgesellschaftliche Produktivität. So können die Staatsausgaben nachhaltig deutlich gesenkt und die Staatseinnahmen erhöht werden.
Dazu muss jedem Bürger einmalig eine technische Infrastruktur für die digitale Daseinsvorsorge zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus ist es sinnvoll, durch ein bedingungsgebundenes Digital- Bürgergeld Anreiz für alle zu schaffen, sich aktiv an der Verbesserung der Datenqualität zu beteiligen.

Alle neu ins Internet gestellten Daten werden in einem demokratischen Prozess bewertet

Durch den Abbau von Handelsbarrieren und die Entwicklung demokratiebewahrender digitaler Standards kann ein globaler Staatenverbund in Form einer Demokratischen-Digital-Union entstehen. Dadurch, dass die Bürgerinnen und Bürger als Ziele für Angreifer nicht erkennbar sind und andererseits die Kriminalität durch die schnelle Identifizierung eines Täters ermöglicht wird, wird die vordigitale Sicherheit deutlich übertroffen und Cyberschäden in Milliardenhöhe vermieden.

Der die Schlüssel vergebende Anwalt verhandelt im Einzelfall mit einem Richter, welche Schlüssel er zu einer digitalen Hausdurchsuchung bereitstellt. Beim Laden des Smartphones wurden automatische Backups der Schlüssel dezentral in der Wohnung hinterlegt.

Ein Konzept für ein globales demokratisches Ökosystem fördert den gesunden Wettbewerb. Produkte können schnell global skaliert werden.

Leider sprechen die Prognosen gegen ein schnelles Ende des Krieges. In der Ukraine tobt ein Stellvertreterkrieg zwischen Autokratien und Demokratien. Langfristig wird die Ukraine nur gewinnen, wenn sie sich perspektivisch auf ein besseres demokratisches Digitalkonzept berufen kann.

Cyberwar- Müssen wir die Löcher stopfen, bevor wir absaufen?

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen gemütlich in einem kleinen Motorboot. Über mehrere Löcher läuft Wasser herein. Die Lecks sind offensichtlich. Aber das Wetter ist schön und die Stimmung ist gut. Mit ein wenig Phantasie ließe der Wassereinbruch sich mit vorhandenen Materialien stoppen. Doch der Steuermann beschleunigt lieber, in der Hoffnung, das Boot über das Wasser zum Gleiten zu bringen.
Wie wohl unserer Bundeskanzler die Situation einschätzt? Die Bedrohung durch einen russischen Atom-Erstschlag steigt. Aber uns geht es gut. Endlich ist Corona vorbei. Endlich wieder leben! Was bedeuten da ein paar nasse Füße?

Möglicherweise sollte man auf diejenigen mehr hören, die genau hinsehen und dann auch eine Idee haben, wie man die Löcher stopfen könnte. 2013 habe ich ,Svchost.exe‘ als den plausibelsten Windows Dienst für einen Angriff in meinem Buch „THE TRILLION DOLLAR GAP 2 – Global Spy Pact Quadrilla X“ verwendet. Tatsächlich wurde mit einer ähnlichen Attacke dieser Dienst nur zwei Jahre später verwendet, um den Deutschen Bundestag anzugreifen. 2014 habe ich in meinem dritten Buch „THE TRILLION DOLLAR GAP 3 – Der globale WEB-Widerstand“ ein Szenario entwickelt, indem durch eine Stärkung der Demokratiebildung Russlands mittels digitaler Technik der Ukraine-Krieg in 2022 nicht hätte beginnen können. Der SWR hat sich damals mit einer möglichen Veröffentlichung des Themas beschäftigt, aber dann dagegen entschieden. Der Bundesregierung liegt seit 2022 ein durch politische Gremien verabschiedeter Antrag vor, wie man auch jetzt noch einen russischen Widerstand alleine durch die digitale Unterstützung der Demokratiebildung fördern könnte.
Kaum jemand glaubt noch, dass der Ukraine-Krieg in den nächsten Monaten endet. Trotzdem sind die Pressemeldungen so aufgebaut, als ob das Liefern von Waffen, Luftverteidigungssystemen, Panzern und demnächst Kampfjets jeweils kurzfristig zu einem Kriegsende führen könnte.

Die von mir vorgeschlagene digitale Demokratiebildung hätte 2014 den Krieg verhindern können. Kurzfristige Erfolge im Krieg heute sind so nicht zu erreichen. Was für einen Sinn haben Langfristmaßnahmen, wenn sie nicht pressewirksam zu kurzfristigen Effekten führen?
Eine Zeitspanne wird immer wieder genannt: „Es dauert zirka 2 Jahre, bis uns neu gebaute Panzer zur Verfügung stehen.“ Russland wird ebenfalls diese Zeit benötigen. 2 Jahre dauert es auch, bis man sehr spezialisierte IT Fachkräfte ausgebildet hat. Nun erfahren wir aus der Presse, dass russische Schüler wieder einen militärischen Drill bekommen. Nicht nachlesen konnte ich, wie viele Studenten zu Hackern ausgebildet werden. Ein Panzer kostet ab 15 Millionen Euro aufwärts. 2 Jahre Studium kosten den Staat vielleicht 20.000,- Euro. Warum also sollte Putin nicht aus den fast unbegrenzten russischen Humanressourcen so viele Hacker wie möglich ausbilden?

Auch wenn die Stimmung bei uns noch gut ist, so wird es bei den nassen Füßen nicht bleiben. Entweder wir stopfen jetzt sofort möglichst viele Löcher und machen uns fit für eine digitale Demokratie, die dem autokratischen Russland etwas entgegensetzen kann, oder wir gehen auch ohne weitere Schäden unter. Es fehlt der Blick auf das Gesamtschadensbild. Die Kosten der Cyberattacken liegen inzwischen bei der Hälfte des Bundeshaushalts! Die werbeoptimierten Suchmaschinen verschleiern unseren Blick auf das Wesentliche. Die Überwachungsindustrie benutzt Kindesmissbrauch als Alibi, um alles und jeden lückenlos überwachen zu können. Sie nimmt offene Türen in Kauf, die auch russische Hacker gerne benutzen. Die Vernetzung des Internets der Dinge und das Monitoring ermächtigen Hersteller zunehmend, ihre Kunden zu beherrschen, genau wie die Möglichkeiten für Hacks dadurch steigen. Social Media und eine zunehmend abgehängte Presse stellen künstliche Aufgeregtheiten und nicht echte Nachrichten in den Vordergrund. Auf diesem Nährboden gedeihen russische Fake Bots.

In einem Satz, wir sind weit davon entfernt, einen digitalen demokratischen Rechtstaat exportieren zu können, den wir selbst noch nicht besitzen. Wie ein solcher digitaler Rechtstaat aussehen könnte, habe ich in über 100 Stellungnahmen zu EU-Initiativen unter https://gisad.eu/statements/ veröffentlicht.

Hier noch einmal meine ganz konkrete Aussage: „Wenn wir jetzt nicht konsequent eine digitale Gesellschaft aufbauen, welche unseren vordigitalen demokratischen Errungenschaften berücksichtigt, wird es keine zehn Jahre mehr dauern, bis wir die Unterwasserwelt kennen lernen. Ohne Atemgerät wird das keine Freude bereiten.“

Corona: Wir sollten uns jetzt entscheiden, ob wir das effektive chinesische Social Credit System einführen wollen oder nicht!

Globale GISAD Standards

Die Pandemie hat den weltweiten Systemwettbewerb erheblich verschärft. Das chinesische Social Credit System ist Totalüberwachung, ist aber auch eine Vollversorgungsmentalität, die mancher deutsche Politiker meint, seinen Bürgern anbieten zu müssen. Erwiesenermaßen gibt es in China weniger Infizierte und weniger Tote.

Wenn wir in der Digitalisierung eine Demokratie erreichen wollen, dann müssen wir ein konsequentes Gegenkonzept zu dem chinesischen Social Credit System etablieren. Das kann nur ein Konzept sein, welches den mündigen Bürger in den Vordergrund stellt.

Als ich am Wochenende Gutscheine für FFP2-Masken bekam, fragte ich mich unmittelbar, wann ich mit der Einweisung in betreutes Wohnen zu rechnen hätte. Selbst Markus Söder war das wohl an Bevormundung zu viel, siehe https://www.spiegel.de/politik/deutschland/coronavirus-markus-soeder-will-gutscheine-fuer-ffp2-masken-nicht-einloesen-a-9e308aad-63ed-400d-9225-1be1b86eb455 .

Wer heutzutage einen Spaziergang durch den Stadtwald macht, der sieht das Ergebnis. Bis zu vier Menschen laufen da neben einander, sich munter unterhaltend. Als Entgegenkommender Abstand zu wahren, ist da schon fast unmöglich. Warum sich sorgen, der Staat wird es schon richten. Corona zeigt eben, dass es uns viele Jahre so gut ging, dass ein nicht zu vernachlässigender Anteil der Bürger ihre eigenen Selbstschutzreflexe zugunsten einer Vollversorgungsmentalität abgegeben haben. Wenn wir das so wollen, dann sollten wir keine halben Sachen machen. Social Credit System ohne Wenn und Aber für alle (einige Funktionäre sollten möglicherweise wegen der Diagnose „Eigenständiges Denken“ hiervor ausgeschlossen werden)!

Zugegeben, mich ärgert die FFP2- Maskenaktion auch deshalb, weil sie 2,4 Milliarden Euro kostet. 30 Euro für jeden deutschen Bürger über 10 Jahre ist genau die Summe, welche ich fordere, um jedem Deutschen eine technische Infrastruktur in Form eines europäischen Digital-Systems (EU-D-S) zur Verfügung zu stellen, mit der er sich anonym und selbstbestimmt im Internet bewegen könnte, ohne hierbei den Zugriff des Staates im Einzelfall und nach richterlicher Verfügung einzuschränken. Da der Betrieb des EU-D-S sich rechnen würde, wäre hierdurch das Fundament für viele Jahre digitale Demokratie gewährleistet.

Bei einem solch komplexen Angriffsscenario, wie es die Pandemie bietet, hilft es eben nichts, an alle Bedürftigkeitsgutscheine zu verschicken. Das signalisiert: „Löst die Gutscheine ein, habt die Maske in der Tasche und alles wird gut.“

Es ist richtig, dass wir eine aktuell sehr hohe Bedrohungslage durch die neuen Mutationen haben, aber gerade deshalb müssen wir auf Selbstverantwortung setzen und nicht auf Bevormundung. Mir würde bei Spaziergängen ein nerviger Piepton helfen, der mir bei Unterschreitung des Abstands Kommentare ersparen würde, die regelmäßig auf Unverständnis stoßen.

Die derzeitige Digitalisierung ist ein mit Corona vergleichbar gefährliches und komplexes Angriffsszenario auf die Demokratie. Corona haben wir hoffentlich bald ausgestanden. Die meisten haben die Möglichkeit, sich gegen Corona gut zu schützen. Sich im Digitalen ohne EU-D-S gegen Überwachung und Manipulation zu schützen hingegen ist fast unmöglich. Der Verlust unserer Selbstbestimmung wird uns über viele zukünftige Generationen begleiten, wenn wir jetzt nicht die richtigen Entscheidungen treffen. Digitalkonzepte müssen ein europäisches Thema sein, deshalb versuche ich in der EU derzeit Selbstbestimmtheit erhaltende Konzepte zu etablieren, siehe http://gisad.eu/statements/ .

Eine Anpassung der Demokratie an die Digitalisierung ist harte Arbeit. Da der notwendige gesellschaftliche Wandel über viele Jahre verschlafen wurde, benötigen wir jetzt eine erhebliche Umsetzungsgeschwindigkeit, um die vordigitalen Errungenschaften zu erhalten. Wir müssen konservieren, was uns in der Vergangenheit wichtig war und hierfür schnellstmöglich vorhandene digitale Lösungen umsetzen. Wir brauchen jetzt ein neues System, in dem Selbstbestimmtheit sich lohnt. Dann wird es noch lange dauern, bis alle Menschen die veränderten Erwartungen verinnerlicht haben.

Sollte sich die Politik nicht jetzt, ermächtigt durch die Herausforderungen der Corona-Pandemie, zur Unterstützung eines EU-D-S aufraffen können, werden sich wegen ihrer Effizienz einem Social Credit System vergleichbare Systeme auch bei uns durchsetzen!

Energiewende und Corona: Ausbau des Stromnetzes mit neuem Anreizmodell fördern!

Stromkollaps

Seit über 15 Jahren setze ich mich intensiv für Konzepte der dezentralen Digitalisierung ein. Nun kommt Dezentralisierung von allen Ecken auf uns zu. Treiber sind jedoch nicht die von mir angedachten Motive der digitalen Souveränität der Bürger, der Unabhängigkeit vom Verhalten Dritter oder der Reduzierung von IT-Schadens-Groß-Ereignissen, welche entstehen, wenn zentrale Plattformen angegriffen werden.

Vielmehr versteckt sich Dezentralisierung hinter neuen Begriffen wie Edge-Computing. Gründe für diese Dezentralisierung sind die Notwendigkeit kurzer Latenzzeiten und die geringe Zuverlässigkeit der Datenübertragung bei zeitkritischen Applikationen. Allzu oft sieht das Gesamtdesign für die Funktionsfähigkeit immer noch so aus, dass zentrale Plattformen die dezentralen Einheiten organisieren und steuern, der Ausfall der Cloud also auch den Ausfall der Programmierungen an den „Rändern“ bedeutet. Im Ergebnis werden die Angriffsmöglichkeiten vervielfacht und durch die dezentralen, aber zentral gemeldeten Vorfälle die Souveränität des Bürgers weiter eingeschränkt. Dieser wird im Zweifel über einen Angriff in seinem Haus gar nicht informiert.

Was da jetzt in zunehmender Geschwindigkeit alles auf uns zukommt, wurde auf der „Digital Transformation Week“ 2020 deutlich.

  • 30 Prozent der Arztbesuche sollen demnächst virtuell stattfinden, das Blut wird mit einer Smartphone-Erweiterung analysiert und an den Arzt übermittelt.
  • Alles was Mobilität kann, wird miteinander vernetzt. Wenn es regnet, wird das Sharing eines E-Scooter automatisch auf ein Auto umgebucht.
  • Der digitale Handel nimmt zu und erhöht zusätzlich die Herausforderungen der Mobilitätsvernetzung.
  • Jede Energie, wie Hitze, die zur Stromerzeugung genutzt werden kann, wird in den europäischen Stromnetzverbund integriert.
  • Gülle-Reduzierung und Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln werden durch genaue Dosierung je Pflanze und Zentimeter genaues Fahren der autonomen Traktoren erreicht.

Durch die Pandemie beschleunigt, steigt zudem die Vernetzung der Homeoffice-Arbeitsplätze rasant. Es gleicht einem Glücksspiel, ob der Ausbau der Datennetzinfrastruktur in der Geschwindigkeit der an sie gestellten zunehmenden Anforderungen gelingen wird. Während ein Teilausfall des Datennetzes meist zumindest für einige Stunden ohne große Folgen bleibt, ist der Ausfall des Stromnetzes wesentlich problemantischer. Einen Kollaps des Stromnetzes mit katastrophalen Folgen kann man schon durch eine einmalige gleichzeitige Ab- oder Anschaltung zu vieler Verbraucher erreichen. Für die Corona-Pandemie haben wir eine Infrastruktur mit Krankenhäusern und Ärzten. Für die vielen offenen Türen, die durch Edge-Computing entstehen, haben wir noch nicht einmal ein Konzept.

Der wesentliche Unterschied zu dem von mir vorgestellten Trusted WEB 4.0 Dezentralisierungs-Konzept besteht darin, dass Edge-Computing meist noch immer mit zentraler Überwachung verbindet und über zentrales Einspeisen gefixt wird. Jede zentrale Überwachung bietet nicht nur Herstellern, sondern auch Geheimdiensten und anderen offene Türen. Bei Trusted WEB 4.0 werden offene Türen weitgehend vermieden. Hersteller könnten wesentlich sicherer über unidirektionale „Fenster“ ein Monitoring betreiben.

Mein aktuelles Erlebnis zeigt, dass ich nicht dramatisiere und wo die Herausforderungen liegen. Unter http://blog.get-primus.net/energiewende-regierungsanreize-und-konzepte-kontraproduktiv/ habe ich bereits ausgeführt, dass ich eine Batterie für meine PV-Anlage angeschafft habe. Das Ergebnis hat meine  Befürchtungen verstärkt. Der Kollaps des Stromnetzes wird für mich immer wahrscheinlicher. Wie bereits erwähnt, musste der Wechselrichter eines bekannten europäischen Herstellers ausgetauscht werden, um eine Notstrom-Umschaltbox einbinden zu können. Die Batterie lief nur mit einer nicht genutzten Reserve von 20 Prozent, sonst schaltete sie sich permanent ab. Grundsätzlich war vereinbart, Updates über das Internet zu holen und auf einem Stick zu speichern. Dann sollte das Update über einen nicht mit dem Internet verbundenen Rechner auf den Wechselrichter aufgespielt werden. Mit diesem Verfahren war ich einverstanden. Die Wahrscheinlichkeit der Kompromittierung ist hierbei gering.

Leider bestand der Handwerker für vom Hersteller nicht nachvollziehbare Fehler später dann doch auf einem Monitoring und schaltete im Wechselrichter einen W-LAN Access-Point an. Es dauerte nur wenige Tage, bis es jeden Morgen für einige Sekunden einen Stromausfall gab. Lang genug, um das Raid-System unkontrolliert abzuschalten und einige Komponenten der Hausautomatisation auf Standardeinstellung zurückzusetzen. Der Wechselrichter zeigte keinen PV-Ertrag mehr an.

Solche Probleme können vorkommen. Nötig ist aber ein Konzept, welches Informationen zu Stromausfällen verlässlich weiterleitet, und zwar nicht nur an die Sicherheitsbehörden, sondern auch an die betroffenen Besitzer einer Anlage.

Da ich mir einen immer morgens, aber zu unterschiedlichen Zeiten (wohl abhängig von Stromertrag passend zu einem Schwellwert der PV-Anlage) auftretenden Stromausfall nicht mit dem Defekt eines Bauteils erklären kann, ist ein Cyber-Angriff zumindest nicht auszuschließen. (Dieser Artikel wurde veröffentlicht, bevor die Ursache der Stromausfälle beseitigt wurde. Ob der eigentliche Hintergrund ermittelt wird, ist zweifelhaft. Darauf kommt es aber in diesem Beitrag auch nicht an.)

Mein Handwerker schrieb mir nun sehr freundlich, mit dem Wechselrichter wären noch keine Probleme aufgetaucht. Er bot mir den Rückbau der Anlage an! Ich kann den Handwerker verstehen. Er hat von mir erst die Hälfte des Rechnungsbetrages bezahlt bekommen. Durch Corona gab es erhebliche Lieferverzögerungen, die sich sicher negativ auf seinen Umsatz ausgewirkt haben. Von mir bekommt er kein Geld mehr, solange die Anlage nicht läuft. Auf der anderen Seite gibt es viele Kunden, die eine Batterie haben wollen. Hier kann er möglicherweise Vorkasse über den ganzen Betrag verhandeln. Solange er sich nicht mit meinen Problemen beschäftigt, könnte er die Anlage auf Werkseinstellung zurücksetzen und beim Weiterverkauf guten Gewissens behaupten, dass alles in Ordnung sei. Wahrscheinlich haben die Angriffsprofis auch kein Interesse, meine woanders installierte Anlage neu anzugreifen. Niemand kennt die Schwachstelle, nur die Angreifer.
Möglicherweise wird beim Angreifer die Schwachstelle gespeichert, um später zusammen mit anderen Schwachstellen zu einem großen Angriff genutzt zu werden. Ein Rückbau hilft mir nicht. Die Batterie soll ja gerade den von mir erwarteten Stromkollaps abfedern.

Gehen wir einmal davon aus, es hat einen erfolgreichen Cyber-Angriff auf den Wechselrichter gegeben. Es geht immerhin um einen großen europäischen Hersteller, der nur wenige Wechselrichter-Typen anbietet. Da ich eine bestimmten Datenverwertern nicht genehme, sichere Bürgerrechts-Infrastruktur einführen möchte, gehe ich wenn, von einem Angriff von absoluten Profis aus. Es sollte niemand meinen, dass er hiervon nicht betroffen sein kann. Schließlich kann es Interesse eines zwischen China/Russland und den USA sich abzeichnenden kalten Kriegs sein, einzelne Länder vom Stromnetz zu trennen. Wenn alle von diesem Hersteller installierten Wechselrichter gleichzeitig ausgeschaltet werden, reicht das sicher aus, einen europäischen Stromausfall zu inszenieren, auch für diejenigen, die keine eigene Anlage zur Stromerzeugung betreiben. Es kann grundsätzlich durchaus um die Bedrohung einer kritischen Infrastruktur gehen. Zumal derartige Stromausfälle beim Hersteller nicht bekannt sind.

Zumindest für mich ist es von grundsätzlichem Interesse, zu erfahren, ob es einen Angriff gegeben hat und vor allem, wie die Behörden über dezentrale Ereignisse überhaupt erfahren. Entsprechend habe ich das BSI angerufen. Die haben sich nicht dafür zuständig erklärt, sondern an die zuständige Polizei verwiesen. Der Schwellenwert für kritische Infrastrukturen liegt gemäß BSI bei 420 MW installierter Netto-Nennleistung. Wohl gemerkt, das BSI meinte nicht das Cyberkompetenzzentrum NRW, sondern tatsächlich die Polizei vor Ort. Ich rief also die örtliche Polizei an. Mir ging es um die Beweissicherung, das forensische Einfrieren des Zustands, bevor der Handwerker durch weitere Arbeiten die Beweise vernichtet. Die örtliche Polizeidienststelle leitete mich an den zuständigen Spezialisten weiter:
Ich: „Hallo, es gibt möglicherweise einen Cyber-Angriff auf meine PV-Anlage!“
Polizist: „Was ist eine PV-Anlage?“
Ich erkläre es. „Mir geht es um die Beweissicherung eines möglichen Angriffs.“
Polizist: „Wir sind nur für Straftaten zuständig, hier können wir nicht tätig werden.“

Ich bedankte mich höflich. Wäre mir mein Portemonnaie mit 5 Euro Inhalt gestohlen worden, hätte mir die Polizei sicher weiterhelfen können.

Im Ergebnis sind die Anreizsysteme falsch gesetzt. Niemand interessiert sich auf Behördenseite für dezentrale Cyber-Angriffe. Für Firmen gibt es Anbieter, die ihre Infrastrukturen aufwendig absichern. Doch in einem professionellen Cyber-Angriff wird immer das schwächste Glied in der Kette angegriffen. Das ist eben der Bürger, über 447 Millionen ungesicherte Angriffsstellen in der EU!

Wenn man die Probleme über Behörden in den Griff bekommen will, erhalten wir einen Überwachungsstaat. Nach einem ersten europäischen mehrtägigen Stromausfall wird das Ergebnis zweifelsohne ein Überwachungsstaat sein. Für den Demokratie-Erhalt ist es also höchste Zeit, garantiert wirksame Förderanreize zu setzen, um Betriebssicherheit und echten Effizienzgewinn dezentral, also im Zugriff und der Verantwortung des einzelnen Bürgers, zu fördern. Gefördert werden sollte nur, nachdem die Effekte nachweislich eingetreten sind, dann allerdings mit erheblichem Gewinn für Hersteller, Handwerker und Kunden. Heute werden mit der Gießkanne einzelne Effizienzsteigerungen unterstellt. Durch Einzelförderungen werden Marktblasen generiert, in denen die Handwerker sich die Kunden aussuchen können und die Preise künstlich nach oben getrieben werden, bzw. Konditionen, wie Vorkasse verhandelbar sind. Betriebssicherheit wird auf Grundlage von Zertifizierungen angenommen, im Regelbetrieb jedoch nicht mehr überprüft.

Um dieses für einen sicheren Energiemarkt kontraproduktive System zu ersetzen, schlage ich ein 4-Säulen Modell vor. Mir ist bewusst, dass hierbei ein erhöhter bürokratischer Aufwand unbedingt vermieden werden muss.

Stromkollaps

  • Säule 1 und 2: Wettbewerbsverzerrung kann durch die Verpflichtung der Hersteller verhindert werden, zusätzlich zu Preisempfehlungen für ihre Produkte auch den pauschalen Stundenaufwand anzugeben, der vom Handwerker in Rechnung gestellt werden soll. Natürlich kann es im Objekt Zusatzarbeiten geben, für welche zusätzliche Material- und Lohnkosten entstehen. Werden von den Herstellern solche Empfehlungen veröffentlicht, wird verhindert, dass bei einer zu großen Nachfrage die Handwerkerpreise explodieren. Im Gegenzug sollten Hersteller/Handwerker und Kunden (Investoren) einen erheblichen Gewinn bei optimaler Betriebssicherheit, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit durch einen subventionierten Bonus erwirtschaften können.

  • Säule 3: Die Betriebssicherheit könnte bei dem Durchlaufen eines Systems ohne Ausfall mit einen 100 Prozent Bonus für Handwerker und Hersteller belohnt werden. Jeder Ausfall würde einen bestimmten Abzug mit sich bringen. Bisher gibt es für fast alle Technik die Vorgabe einer jährlichen Wartung. Das ist ein willkürlicher Wert, der nichts mit dem tatsächlichen Wartungsintervall des einzelnen Gerätes zu tun hat. Viel wichtiger ist die Reaktionszeit eines Handwerkers. Durch eine besonders schnelle Reaktionszeit sollte ein Teil des Abzugs wegen einem Vorfall in der Betriebssicherheit wieder aufgehoben werden. Zum Beispiel bei einer PV-Anlage könnte ganz auf regelmäßige Wartung verzichtet werden. Trotzdem ist durch ein schnelles Eingreifversprechen, das natürlich auch personell und durch eine intelligente, schnelle Ersatzteil-Logistik unterfüttert sein müsste, eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet. Hierfür müsste der Staat nur einmal geeignete Maßnahmen ergreifen, damit solche Verträge zwischen Handwerkern und Kunden entstehen.

    •  Säule 4: Für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sind in Zeiten, in denen neue Technologien eingeführt werden, Förderungen durch den Staat sinnvoll. Sind Technologien etabliert, sollten sich die Systeme durch Reduzierung der Preise über Stückzahlen ohne Förderung rechnen. Im Wesentlichen sollte der Bonus dem Investor, der die Anlage finanziert hat, zu Gute kommen. Es ist aber auch wichtig, dass sich eine hohe Energieeffizienz und Nachhaltigkeit für den Handwerker und Hersteller jenseits der technischen Labor-Kennzahlen lohnen.
  • The US needs Europe’s help by a new Marshall Plan!

    Families stick together. A “We feeling” unites us. If things go particularly well, this will result in family businesses that expand over many generations. Families sometimes argue, but ultimately they support each other when it comes to threats from the outside. We transfer the feeling in the small to the society on the big. Here, too, we act, shaped by our ancestors and with the desire to leave something to our descendants.

    It was probably also the family ties of descent, which after the Second World War led to the fact that the mostly European-rooted American did not want to suppress their relatives, but in a Marshall plan made a decisive contribution to post-war construction.

    In recent years, the children of Europe have increasingly embarked on a disruptive path. They have not only destroyed companies in the scope of digitalisation, but have increasingly divided their families, divided them into political camps to the point that they could no longer talk to each other. This divide Biden will not be able to lift without the help of Europe.

    It is not least thanks to the great success of the Marshall Plan that we Europeans do not question the American path but continue to seek orientation in the USA until today. This became very vivid in the “Deutsches Wirtschaftsforum digital” on three days in the first week of November. Outstanding contributions analysed the actual differences between the US and Europe: “Half of Americans want to carry weapons and feel health insurance is a restriction of freedom. The individual is more important than the family. The high inheritance tax is not geared to the preservation of family businesses.”

    The theme of the event was: “Democracy and the digital economy – the European path.” I found it incomprehensible why there were invited a majority of non-European speakers to the topic of AI. For example, the Radboud University Nijmegen has been teaching AI for 30 years. All Global Player contributions were out of place. Regardless of whether it was a Chinese, American or European international technology company, the answers were similar: “You make the rules and we build them in”. Such a result is then a little authoritarian Chinese, disruptively American and contains only the absolute necessary European guidelines. The Economic Forum has correctly presented the problems, but has not been able to show the prospect of its own European path.

    To make rules for all those involved in the digital economy is to make the third step before the first step. In the beginning it is necessary to define how pre-digital democratic achievements can be transferred to a digital society for an own European infrastructure in solid craftsmanship and not destructively. For this I wrote a draft for a Marshall Plan and focused on three goals:

    1. The optimal processing and easy utilisation of digital data, while maintaining diversity and performance-adopted integration of all parties involved in the value creation.
    2. The stigmatisation-free, lifelong digital involvement of all citizens with incentives for self-development.
    3. Digitally guaranteeing the necessary state tasks to preserve the security of citizens, the economy and the state, while maintaining pre-digital democratic achievements.

    In a second step, these goals must be adapted to the current challenges of the Western world. The Marshall Plan has to answer three questions:

    1. How can Europe take responsibility for its own security?
    2. How can a division between families, between social groups, and in the Western world be avoided or even lifted?
    3. How do we use the Corona crisis as an opportunity to build a Western digital economy?

    At present, the security debate is mainly about the expansion of classic weapon systems. For someone like me who has been fighting unfair measures by the data-users for 20 years, it is very unlikely that we will go to a conventional war again. Who would do that and what advantage would it have? It is much easier and, above all, undetectable to attack people, groups or even industries by a virus. We can stand up for Europe’s security by introducing an infrastructure in which every citizen can protect himself and his or her data. I have proposed such an infrastructure in the form of an EU-D-S (European digital system) of the European Commission. Since primarily defined open standards and some technical procedures are introduced, the EU-D-S would be transferable to the US. This own contribution to security would not cost Europe a cent if we were to bring back the digital value ceation, in particular from American companies. I have given detailed statements on the further synergy effects at http: //gisad.eu/statements/.

    Europe has just agreed on a procedure for respecting the rule of law. It can speak with one voice. Now Europe must respond quickly to the challenge of the Corona crisis. Even if a quick vaccination succeeds, we will not be able to return to our old habits before Christmas 2021. Many new habits and changes will remain. The next year will suffice to divide Europe too, unless there is a new perspective for all Europeans quickly. The social fabric is changing. While so far a relatively steadily growing prosperity offered the social cement, Corona reshuffled the cards. On the one hand, there are winners who can sit out the crisis in the home office and others who are now forced daily to expose themselves to the risk of contagion. There are entire industries receiving artificial respiration by state support, but with a longer-lasting pandemic, they have no chance of recovery. A state can compensate for losses resulting from the pandemic, but not for social distortions caused by people losing their social frame of reference through the pandemic. Short-time worker money works for a few weeks. However, where work cannot be outsourced to the home office, the daily routine disappears. There is a lack of the task by which one has defined oneself. Frustration and fear of an indefinite future are increasing.

    The pandemic intensifies digital misdevelopments. Social media programs have not been developed to increase democratic, social cohesion. The content generated by the users has the only purpose to serve as a carrier for advertising. Thus, phenomena such as fake news were not taken into account in business models. They do not attach importance to self-determined users. These false digitalisation concepts support the natural laziness of people. (I found no equivalent for the German word “Bequemlichkeit”. “comfort”, “amenity”, “ease”, “accommodativeness” and “convenience” are too positively occupied, “laziness” too negative. So I will use laziness.)

    What happens when only the third step of regulation has been made without making the first two steps, a 80-year-old relative has once again impressively demonstrated to me at the weekend. For several years she has been reading her e-mails on her tablet. Now it was about a PDF attachment for which the corresponding PDF reader was missing. Supervised by me via phone, multiple attempts to get an app ended on pressing advertising instead of the installation process. There are also problems with the feed reader I had installed just before. For most posts, you first have to accept cookies in popups. Advertisements are positioned in such a way that you accidentally click on them. That’s a total overload for someone who’s been reading from top to bottom all his life. The GDPR has only contributed to the user’s data protection to the extent that my relative has now completely renounced digital newspaper reading and has subscribed to a print newspaper again. Integration of old people looks different.

    The digital echo chambers aim at the convenience of people. Those who were never expected to participate in decisions do not see any sense in the critical reflection of information. They are looking for like-minded people on social media that they are perceived by. For example, continued support for Republicans depends substantially on socially forgotten groups, which Trump has given the feeling of representing their interests.

    An EU-D-S must not only provide security to people, but must integrate them into a permanent democratic process. This integration must be so simple and self-evident that everyone can participate in it. My relative lives alone. Together with others, she could make valuable contributions to the digital society if she could contribute according to her capability. That would help her, too. Everyone wants to be a valuable part of society. If we have an EU-D-S with such an integration possibility, we will achieve such a high proportion of society, which can be built on this basis of numerous new value creation concepts. Then the users will also pay monthly contributions for information. However, I think individual newspaper subscriptions are outdated. If you have learned to evaluate different media via a feed reader, you won’t pay to restrict yourself to only one medium. Alternatively, an EU-D-S would allow an author levy per read article, which could be paid by the user over a staggered monthly price. Anyone who has exceeded a certain monthly reading quantity, adds further contributions, advertising-free of course. Advertising should work in the pull principle. In a global category standard, each user could determine to which categories he wants to receive advertising. It is important that advertising becomes a user-controlled process. Our goal must be to take everyone into the digitalisation process. If everyone were to participate in the EU-D-S, there would also be solutions for financing artistic digital offerings. The current social media structures are directed against diversity. Sick information is suitable for a Shitstorm or for getting acquainted with only some influencers. This is due to processes that lead all users to the first result of a page and thus prefer those who made it to the first page. If all content is randomly presented and condensed digitally to a group of evaluators, all content has the same chance of being perceived. If every European city can recommend a regionally based and successful startup bottom-up to other cities, startups in Europe also have a real chance. Startups don’t need money in the first place, they need perception. It is difficult to achieve this at a time when the focus is exclusively on the US and China. How are new concepts to prevail if information structures of competition need to be used for dissemination? For a successful Europe, the basic structure for disseminating information must be general good.

    The EU-D-S must provide an overall societal approach in which critical citizen participation in the evaluation of content is an integral part of a lifelong integration strategy for all EU citizens.

    Even if this civil rights infrastructure is provided free of charge to every EU citizen, it will only be successful if there are incentive systems to leave the path of habit. There must be a social promise of integration for all those who participate. Society should expect a (small) digital return for any crisis support from the state.

    An EU-D-S cannot be introduced overnight. Today it is about a realistic vision of the future against pandemic depression, which offers a perspective for those who are particularly affected by Corona. Tremendous forces can be released if all EU citizens move in the same direction!

    Die USA braucht die Hilfe Europas durch einen neuen Marshallplan

    Familien halten zusammen. Ein Wir Gefühl eint sie. Wenn es besonders gut läuft, entstehen hieraus Familienunternehmen, die über viele Generationen ausgebaut werden. Familien streiten sich auch mal, aber letztendlich unterstützen sie sich gerade dann, wenn es um Bedrohungen von außen geht. Das Wir Gefühl im Kleinen übertragen wir auf die Gesellschaft im Großen. Auch hier handeln wir, geprägt durch unsere Vorfahren und mit dem Wunsch, unseren Nachfahren etwas zu hinterlassen.

    Es waren wohl auch die Familienbande der Abstammung, die nach dem zweiten Weltkrieg dazu geführt haben, dass die mehrheitlich europäisch verwurzelte USA ihre Verwandten nicht unterdrücken wollte, sondern in einem Marshallplan beim Nachkriegsaufbau einen entscheidenden Beitrag geleistet hat.

    In den letzten Jahren dann haben sich die Kinder Europas zunehmend auf einen disruptiven Weg begeben. Sie haben nicht nur im Rahmen der Digitalisierung Unternehmen zerschlagen, sondern zunehmend ihre Familien gespalten, in politische Lager geteilt, soweit, dass sie nicht mehr miteinander sprechen können. Diese Spaltung wird Biden ohne die Hilfe Europas nicht aufheben können.

    Es ist nicht zuletzt dem großen Erfolg des Marshallplans zu verdanken, dass wir Europäer den amerikanischen Weg nicht hinterfragt und bis heute weiter Orientierung in den USA gesucht haben. Sehr anschaulich wurde das im „Deutsches Wirtschaftsforum digital“ an drei Tagen in der ersten Novemberwoche. In hervorragenden Beiträgen wurden die Ist-Unterschiede zwischen den USA und Europa analysiert: „Die Hälfte der Amerikaner möchte Waffen tragen und empfindet eine Krankenversicherung als Einschränkung der Freiheit. Das Individuum ist wichtiger als die Familie. Die hohe Erbschaftssteuer ist nicht auf den Erhalt von Familienunternehmen ausgerichtet.“

    Das Thema der Veranstaltung hieß: „Demokratie und Digitalwirtschaft – der europäische Weg.“ Unverständlich fand ich, weshalb zum Thema KI in der Mehrheit nicht europäische Referenten eingeladen waren. So wird zum Beispiel an der Radboud-Universität Nijmegen bereits seit 30 Jahren KI unterrichtet. Alle Beiträge der Global Player waren fehl am Platz. Ganz unabhängig davon, ob es sich um ein chinesisches, amerikanisches oder auch europäisches internationales Technologieunternehmen handelte, die Antworten ähnelten sich: „Ihr macht die Regeln und wir bauen sie ein“. Ein solches Ergebnis ist dann ein wenig autoritär chinesisch, disruptiv amerikanisch und enthält die unbedingt notwendigen europäischen Vorgaben. Das Wirtschaftsforum hat die Probleme richtig dargestellt, aber war nicht in der Lage, den in Aussicht gestellten eigenen europäischen Weg zu zeigen.

    Regeln für alle an der Digitalökonomie Beteiligten sind der dritte Schritt hinter einem ersten, in dem für eine eigene europäische Infrastruktur in solidem Handwerk und eben nicht zerstörerisch definiert werden muss, wie die vordigitalen demokratischen Errungenschaften in eine digitale Gesellschaft übertragen werden können. Hierfür habe ich einen Draft für einen Marshallplan geschrieben und auf drei Ziele fokussiert:

    1. Die optimale Veredelung und einfache Verwertung digitaler Daten, bei Erhalt von Vielfalt und leistungsgerechter Einbindung aller an der Wertschöpfung Beteiligten.
    2. Die stigmatisierungsfreie, lebenslange digitale Einbindung aller Bürger mit Anreizen zur Selbstentfaltung.
    3. Die digitale Gewährleistung der notwendigen staatlichen Aufgaben zum Erhalt der Sicherheit für Bürger, Wirtschaft und Staat, bei Beibehaltung vordigitaler demokratischer Errungenschaften.

    In einem zweiten Schritt müssen diese Ziele an die aktuellen Herausforderungen der westlichen Welt angepasst werden. Dafür muss der Marshallplan drei Fragen beantworten:

    1. Wie kann Europa die Verantwortung für die eigene Sicherheit übernehmen?
    2. Wie kann eine Spaltung in Familien, zwischen Gesellschaftsgruppen und in der westlichen Welt vermieden oder auch aufgehoben werden?
    3. Wie nutzen wir die Corona-Krise als Chance für den Aufbau einer westlichen Digitalökonomie?

    Derzeit geht es in der Sicherheitsdiskussion vor allem um den Ausbau klassischer Waffensysteme. Für jemand wie mich, der seit 20 Jahren gegen unfaire Maßnahmen der Datenverwerter kämpft, ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir uns noch einmal in einen konventionellen Krieg begeben. Wer sollte das tun und welchen Vorteil hätte er daraus? Es ist viel einfacher und vor allem nicht nachweisbar, über einen Virus gezielt Menschen, Gruppen oder auch Industrien anzugreifen. Wir können für die Sicherheit Europas einstehen, wenn wir eine Infrastruktur einführen, in der jeder Bürger sich und seine Daten schützen kann. Eine solche Infrastruktur habe ich in Form eines EU-D-S (Europäisches Digitalsystem) der europäischen Kommission vorgeschlagen. Da hier in erster Linie offene Standards definiert und einige technische Verfahren eingeführt werden, wäre das EU-D-S auf die USA übertragbar. Dieser eigene Beitrag für die Sicherheit würde Europa keinen Cent Kosten, wenn wir die vor allem an amerikanische Unternehmen abfließende digitale Wertschöpfung hierdurch zurückholen würden. Zu den weiteren Synergieeffekten habe ich unter http://gisad.eu/statements/ ausführlich Stellung genommen.

    Europa hat sich gerade auf ein Verfahren zur Einhaltung von Rechtstaatlichkeit geeinigt. Es kann mit einer Stimme sprechen. Jetzt muss Europa schnell auf die Herausforderung der Corona-Krise reagieren. Selbst wenn eine schnelle Impfung gelingt, werden wir nicht vor Weihnachten 2021 zu unseren alten Gewohnheiten zurückkehren können. Viele neue Gewohnheiten und Veränderungen werden bleiben. Dieses weitere Jahr wird ausreichen, auch Europa zu spalten, wenn es nicht schnell eine neue Perspektive für alle Europäer gibt. Das gesellschaftliche Gefüge verändert sich. Während bisher ein relativ kontinuierlich wachsender Wohlstand den gesellschaftlichen Kitt bot, werden durch Corona die Karten neu gemischt. Auf der einen Seite gibt es Gewinner, die die Krise im Homeoffice aussitzen können und andere, die nun täglich gezwungen sind, sich der Ansteckungsgefahr auszusetzen. Es gib ganze Branchen, die nur noch künstlich mit staatlicher Unterstützung beatmet werden, doch bei einer länger anhaltenden Pandemie keinerlei Chance auf Genesung haben. Aus der Pandemie entstehende Verluste kann ein Staat ausgleichen, nicht aber soziale Verwerfungen, die dadurch entstehen, dass Menschen durch die Pandemie ihren sozialen Bezugsrahmen verlieren. Kurzarbeitergeld funktioniert über einige Wochen. Gerade da, wo Arbeit nicht ins Homeoffice ausgelagert werden kann, fällt jedoch die tägliche Routine weg. Es fehlt die Aufgabe, über die man sich definiert hat. Frust und Angst vor einer unbestimmten Zukunft nehmen zu.

    Durch die Pandemie werden digitale Fehlentwicklungen verstärkt. Social Media Programme wurden nicht entwickelt, um den demokratischen, sozialen Zusammenhalt zu erhöhen. Der von den Nutzern generierte Content hat den einzigen Zweck, als Träger für Werbung zu dienen. So wurden Phänomene wie Fake News in den Geschäftsmodellen nicht berücksichtigt. Diese falschen Digitalisierungskonzepte unterstützen die natürliche Bequemlichkeit der Menschen. Sie legen keinen Wert auf selbstbestimmte Nutzer. Was passiert, wenn nur der dritte Schritt der Regulierung ohne die beiden ersten Schritte gemacht wurde, hat mir eine über 80-Jährige Verwandte am Wochenende wieder eindrucksvoll demonstriert. Seit einigen Jahren liest sie ihre E-Mails auf ihrem Tablet. Nun ging es um einen PDF-Anhang, für den ihr der entsprechende PDF-Reader fehlte. Von mir per Telefon betreut, endeten mehrfache Versuche, eine App zu erhalten, auf irgendwelcher Werbung, die sich vor den Installationsvorgang drängte. Auch den gerade erst von mir installierten Feed-Reader benutzt sie nicht. Bei den meisten Beiträgen muss man in Popups erst Cookies akzeptieren. Werbung wird so positioniert, damit man sie aus Versehen anklickt. Das ist eine völlige Überforderung für jemand, der sein Leben lang von oben nach unten gelesen hat. Die DSGVO hat nur insofern zu Datenschutz der Nutzerin beigetragen, dass diese jetzt ganz auf das digitale Zeitungslesen verzichtet und sich wieder eine Printzeitung abonniert hat. Integration alter Menschen sieht anders aus.

    Auch die digitalen Echokammern zielen auf die Bequemlichkeit der Menschen. Diejenigen, von denen nie erwartet wurde, dass sie sich an Entscheidungen beteiligen, sehen keinen Sinn in der kritischen Reflektion von Informationen. Sie suchen sich in den sozialen Medien Gleichgesinnte, von denen sie wahrgenommen werden. So hängt auch die anhaltende Zustimmung für die Republikaner wesentlich von gesellschaftlich vergessenen Gruppen ab, denen Trump das Gefühl gegeben hat, ihre Interessen zu vertreten.

    Ein EU-D-S muss also nicht nur den Menschen Sicherheit bieten, es muss sie in einen permanenten Demokratieprozess integrieren. Diese Integration muss so einfach und selbstverständlich sein, dass jeder daran teilnehmen kann. Meine Verwandte lebt alleine. Sie könnte zusammen mit anderen wertvolle Beiträge für die digitale Gesellschaft leisten, wenn sie sich entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit einbringen könnte. Das würde auch ihr helfen. Jeder möchte ein wertvoller Teil der Gesellschaft sein. Haben wir ein EU-D-S mit einer solchen Integrationsmöglichkeit, dann erreichen wir einen so hohen Anteil der Gesellschaft, das sich hierauf zahlreiche neue Wertschöpfungskonzepte aufbauen lassen. Dann werden die Nutzer für Informationen auch Monatsbeiträge bezahlen. Allerdings halte ich einzelne Zeitungsabos für überholt. Wer einmal über einen Feed-Reader gelernt hat, verschiedene Medien auszuwerten, der wird nicht dafür bezahlen, sich auf ein Medium einzuschränken. Über ein EU-D-S wäre alternativ eine Urheberabgabe je gelesenem Artikel möglich, der vom Nutzer über einen gestaffelten Monatspreis bezahlt werden könnte. Wer eine bestimmte monatliche Lesemenge überschritten hat, bucht weitere Beiträge hinzu, werbefrei versteht sich. Werbung sollte im Pullprinzip funktionieren. In einem weltweiten Kategorienstandard könnte jeder Nutzer festlegen, zu welchen Kategorien er Werbung erhalten möchte. Wichtig ist, dass Werbung zum vom Nutzer gesteuerter Prozess wird. Unser Ziel muss sein, alle in den Digitalisierungsprozess mitzunehmen. Wenn alle im EU-D-S mitmachen, würden sich auch Lösungen für die Finanzierung von künstlerischen digitalen Angeboten finden. Die derzeitigen Social Media Strukturen richten sich gegen Vielfalt. Gerankte Informationen sind für einen Shitstorm oder auch für das Bekanntwerden nur einiger Influencer geeignet. Schuld daran sind Prozesse, die alle Nutzer auf das erste Ergebnis einer Seite führen und so denjenigen, der es auf die erste Seite geschafft hat, bevorzugen. Wenn alle Inhalte zufällig digitale gesteuert einer Gruppe von Bewertern vorgelegt und verdichtet werden, haben alle Inhalte die gleiche Chance, wahrgenommen zu werden. Wenn jede europäische Stadt ein regional ansässiges und erfolgreiches Startup Bottom-up anderen Städten empfehlen kann, haben auch Startups in Europa eine echte Chance. Startups benötigen nicht in erster Linie Geld, sie benötigen Wahrnehmung. Diese zu erreichen war schwierig in Zeiten, in denen der Blick ausschließlich auf die USA und China gerichtet war. Wie sollen sich neue Konzepte durchsetzen, wenn die Informationsstrukturen des Wettbewerbs zur Verbreitung genutzt werden muss? Für ein erfolgreiches Europa muss die Grundstruktur für die Informationsverbreitung Allgemeingut sein.

    Das EU-D-S muss ein gesellschaftliches Gesamtkonzept bieten, in dem die kritische Bürgerbeteiligung an der Bewertung von Inhalten ein Bestandteil einer lebenslangen Integrationsstrategie aller EU Bürger ist.

    Selbst wenn man jedem EU Bürger diese Bürgerrechtsinfrastruktur kostenlos zur Verfügung stellt, wird sie nur erfolgreich sein, wenn es Anreizsysteme gibt, den Pfad der Gewohnheit zu verlassen. Es muss ein gesellschaftliches Integrationsversprechen für all diejenigen geben, die sich beteiligen. Die Gesellschaft sollte im Gegenzug für jede Krisenunterstützung durch den Staat eine (kleine) digitale Gegenleistung erwarten.

    Ein EU-D-S kann nicht über Nacht eingeführt werden. Heute geht es um eine realistische Zukunftsvision gegen eine Pandemiedepression, die denen eine Perspektive bietet, welche von Corona besonders betroffen sind. Es können ungeheure Kräfte freigesetzt werden, wenn sich alle EU Bürger in die gleiche Richtung bewegen!

    Energiewende: Regierungsanreize und Konzepte kontraproduktiv!

    Im Rahmen der Corona-Krise wurde die Innovationsprämie beim Kauf eines reinen E-Fahrzeugs von der Bundesregierung verdoppelt. Somit wird das E-Auto der Treiber für den Ausbau der Stromnetze. Die damit verbundenen Herausforderungen an die Stromnetze sind enorm. Nicht nur die Strommenge, die das Netz transportieren muss, steigt extrem an, sondern auch die Volatilität, also Schwankungen, die im Stromnetz durch nicht immer gleichmäßig verfügbare erneuerbare Energien entstehen.

    Wir Europäer erhalten unseren Strom aus einem europäischen Verbundsystem. Dieses wiederum ist mit anderen Verbundsystemen vernetzt. Es zeichnet sich ab, dass die Corona-Krise Europa härter trifft, als erwartet. Keiner kann bisher voraussagen, welche Verwerfungen in Folge von Corona noch auf uns zu kommen. Möglich scheint, dass in einzelnen Regionen Qualitätsstandards nicht mehr eingehalten werden oder das Geld für notwendige Instandhaltungen der Strominfrastrukturen fehlen wird. Ebenfalls nicht auszuschließen ist, dass die Personaldecke an Hotspots so dünn wird, dass hier ein sicherer Betrieb eines Netzes nicht mehr möglich ist. Jedes Sicherheitskonzept ist auf eine bestimmte Maximalbelastung ausgelegt. Der schnelle Ausbau der Elektromobilität ist bereits jetzt für die Aufrechterhaltung der Sicherheit des Stromnetzes eine erhebliche Herausforderung. Corona könnte zur im Sicherheitskonzept ausgelassenen Variable werden, Teile des Stromnetzes könnten zusammenbrechen.

    Wir müssen uns auf eine neue dezentrale Strategie konzentrieren, in der der Strom weitgehend da, wo er gebraucht wird, auch erzeugt wird.

    Seit einigen Jahren beschäftige ich mich mit Konzepten für einen dezentralen Lastausgleich. Erste Ideen habe ich in einem Objekt umgesetzt. Im Sommer geht hier eine Klimaanlage nur an, wenn überschüssige Sonnenenergie vorhanden ist. Wolken genau wird die Klimaanlage an und abgeschaltet. Auch mit Aufheizen der Wände über Infrarotheizkörper mit Überschussenergie habe ich experimentiert. Über ein dezentrales, virtuelles, Nutzer gesteuertes Kraftwerk könnte Strom gebündelt am Strommarkt eingekauft werden. Bei allen Optimierungen benötigt man zusätzlich einen Stromspeicher für die Nacht und die Tage, an denen regenerative Stromquellen fehlen.

    In diesem Zusammenhang habe ich mich mit einem Wärmemotor beschäftigt, der auf Basis von Schichtspeicherwärme zu einer beliebigen Zeit Strom erzeugen kann, nicht zu verwechseln mit einem Stirling-Motor, der den Nachteil hat, nur dann effizient zu sein, wenn der darunter arbeitende Kessel gleichzeitig Wärme produziert. Hersteller von Schichtspeichern waren von dem Konzept angetan, sahen aber keine Möglichkeit der Vermarktung, weil die Handwerkerstrukturen Innovationen gegenüber nicht aufgeschlossen sind. Warum soll sich ein Handwerker, der sich vor Aufträgen wegen der Förderung nach dem Gießkannenprinzip nicht retten kann, mit etwas Neuem auseinandersetzen. Handwerker sind heute froh, wenn die wenigen Facharbeiter, welche sie bekommen können, ein Minimalportfolio beherrschen. Schwierig wird es zudem, wenn von einem Produkt mehrere Gewerke betroffen sind. Bei diesem Konzept ist sowohl ein Heizungsinstallateur als auch ein Elektriker nötig.

    Mit den derzeitigen Förderinstrumenten sind wir in keiner Weise in der Lage, eine Energiewende herbeizuführen. Aber auch an unseren Umsetzungsstrukturen vor Ort muss sich einiges ändern.

    Wir brauchen Abrechenbarkeit, sichere Infrastrukturen und die richtigen Anreizsysteme.

    Eine dezentrale Abrechnung muss Schnittstellen zu dem zentralen Stromsystem besitzen. Der zentral über Kraftwerke einzuspeisende Strom muss planbar sein. Das ist technisch lösbar, indem dezentrale Einheiten in virtuellen Kraftwerken gebündelt, ihre Ist- und Sollzuständen an das zentrale Stromnetz melden. Was fehlt, ist eine eindeutige Identität eines jeden Verbrauchers, ohne die Anonymität eines Kunden aufheben zu müssen. Die bisher beschrittenen Wege der Smart-Meter, der Übermittlung personenbezogener Daten oder Zugriffsrechte über IPv6 auf möglichst jeden Stromverbraucher haben sich richtigerweise aus Sicherheits- und Datenschutzaspekten nicht durchgesetzt.

    Ein alternatives Konzept bietet das EU-D-S, in dem jeder EU Bürger einzeln identifizierbar ist, ohne dass seine personenbezogenen Daten über das Internet aufgerufen werden können. Das Konzept des EU-D-S habe ich aktuell im Rahmen eines Drafts für einen EU Marshallplan an die EU Kommission übermittelt. Hintergrundinformationen hierzu finden Sie unter http://gisad.eu/statements/.

    Technisch wäre es auch in diesem Konzept möglich, dass alle Stromverbraucher permanent über das Internet erreichbar wären. Davon rate ich jedoch aus Sicherheitsgründen ab. In Corona Zeiten steigt auch die Cyberkriminalität exponentiell an. Besser ist es, wenn nur unidirektional Minimalinformationen, wie ein Alarm, von Stromverbrauchern über das Internet gesendet werden. Der Objektverantwortliche muss über jede dieser Transaktionen informiert werden. Ein Angriff auf die Geräte über das Internet ist so weitgehend ausgeschlossen. Auch ein solches Verfahren habe ich entwickelt und setze es erfolgreich in einem Objekt ein.

    Was jetzt noch fehlt, sind die Anreizsysteme für einen Strukturwandel bei den Anbietern, siehe http://gisad.eu/wp-content/uploads/2020/09/Klimaschutz-durch-Innovation.pdf . Gut gemeinte Regierungsanreize bleiben wirkungslos, wenn mit ihnen kein echter Strukturwandel erreicht wird. Hersteller müssen sich davon verabschieden, in regelmäßigen Innovationszyklen neue Geräte herauszubringen, welche zwar einen guten „Produkt Carbon Footprint“ im Labor aufweisen, aber vernachlässigen, dass sie sich dem Vergleich mit Altgeräten stellen müssen, bei denen bereits als Sowieso-CO²-Aufwände Herstellung, Gewinnung, Transport der Rohstoffe, Vorprodukte, Produktion und Distribution angefallen sind. Wenn man mit neuen Systemen mehr verdient, besteht überhaupt kein Interesse, modulare, zukunftsoffene und somit umweltfreundliche Systeme zu entwickeln.

    Lange habe ich gezögert, den Wechselrichter einer erst 2016 installierten PV-Anlage auszutauschen. Das damalige Gerät eines europäischen Herstellers war noch nicht zum Anschluss an eine Notstrombox vorgesehen. Diese wurde mir jedoch bei meiner in Coronazeiten negativen Einschätzung der Stabilität des Stromnetzes wichtig. Wie wohl viele andere, habe ich für die Versorgungssicherheit meine Umweltbedenken hintenangestellt und eine Batterie des chinesischen Marktführers zusammen mit einem neuen Wechselrichter des vorhandenen Herstellers gekauft. Geärgert haben mich die schon monopolartigen Strukturen. Alternativ wurde mir nur von anderen Handwerkern ein Batteriesystem mit Permanent-Internetvernetzung und Anschluss an eine Batteriecommunity angeboten. Hiermit hätte ich die durch mein eigenes System erkämpfte IT-Sicherheit aufgeben müssen.

    Absurd wird es dann, wenn das neue Gerät des gleichen Herstellers nicht einmal die Funktionalität des alten Geräts aufweist. In meinem System schalte ich eine Klimaanlage mit einer dezentralen Intelligenz, die an einen Ertragszähler für die PV-Anlage und einen Verbrauchszähler für den Objektstromverbrauch angeschlossen ist. Erst wenn über einen Schwellwert mehr Strom erzeugt wird, als verbraucht wird, schaltet sich im Sommer die Klimaanlage an. Der im Oktober 2020 installierte neue Wechselrichter liefert jetzt dem Stromzähler meines Systems nur noch den durch die Batterieeinspeisung ergänzten Stromertrag. Solange die Batterie nicht leer ist, wird auch dann ein PV-Ertrag angezeigt, wenn in Wirklichkeit die Batterie entleert wird. Nach Angabe des Handwerkers müsste ich jetzt eine neue API JSON Schnittstelle zu meinem System schaffen. Die Integration der vorhandenen Zähler war jedoch Vertragsbestandteil. Hier ist der Handwerker genau wie ich Opfer einer falschen Herstellerphilosophie geworden.

    Wir brauchen technische Standards, die eine möglichst große Vielfalt der Integration vorhandener Installationen zulassen. Diese Standards müssen durch die richtigen Anreizsysteme unterstützt werden. Die meisten Kunden wären bereit, den Hersteller an ihrem Effizienzgewinn zu beteiligen, wenn es denn einen gibt. In den letzten Jahren habe ich mir die unterschiedlichsten Systeme anbieten lassen, um die Energiebilanz des Objektes zu erhöhen. Bei einer realistischen Betrachtung aller Konsequenzen gab es bei den meisten mir angebotenen Systemen für viel Geld sogar Negativeffekte, wenn man bei den bereits vorhandenen Systemen entstandenen Sowieso-Kosten abzieht.

    In Corona-Zeiten die Innovationsprämie zu verdoppeln, ist ein Pflaster für die Autoindustrie. Es hilft aber der Umwelt in einer Situation, in denen wegen zunehmendem Homeoffice weniger gefahren wird, nicht weiter. Jede zentral mit Einzelmaßnahmen gesteuerte Umweltpolitik ist zum Scheitern verurteilt. Die richtigen Anreize fördern Vielfalt und unterstützen die Integration aller Systeme – auch soweit möglich im Bestand – in ein dezentrales, von den Verbrauchern getriebenes Umweltkonzept. Hierdurch fällt dann auch die derzeitige Überlastung der Handwerker weg. Da Aufträge weniger Material intensiv sind, reduziert sich sogar ihr unternehmerisches Vorleistungs-Risiko.